Table of Contents Table of Contents
Previous Page  40 / 68 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 40 / 68 Next Page
Page Background

Mangelhafte Erfassung und unterschiedliche

Einstellungsmodalitäten bei Prozessparametern zählten

bislang zu den größten Nachteilen beim Thermoformen.

Die Produktionsqualität war abhängig vom Wissen der

Mitarbeiter und den Einstellungen an der Maschine, eine

Möglichkeit zur Echtzeit-Erfassung des Prozesses gab es

nicht. Dank modernster Messtechnologie mit speziell an-

gepasster Sensorik, entwickelt von der Toolvision GmbH,

ist es nun möglich, dass Produktionsprozesse in jeder

Phase überwacht, dokumentiert und mithilfe einer

individuellen Software als Grafik visualisiert werden. Das

Sensorpaket wird in die Maschine integriert und genau

auf die Werkzeuge abgestimmt, um die wesentlichen

Parameter sichtbar zu machen und Ausschuss sowie eine

Nachproduktion zu vermeiden: Sobald die Sensoren oder

die eingebaute Infrarotkamera eine Abweichung

während des Prozesses feststellen, erfolgt eine Fehler-

meldung – mangelhafte Produkte werden sofort erkannt

und können aussortiert werden.

„Die unzureichende Erfassung von Pro-

zessdaten zählt zu den großen Nachtei-

len bei der Thermoformung“, erklärt Pe-

ter Schöberl, Geschäftsführer der Tool-

vision GmbH. „Die Werkzeuge und Ma-

schinen sind oft nicht mit integrierter

Sensorik zur Überprüfung von Tempera-

turen, Drücken, Wegen, Kräften und Zu-

standsdaten ausgerüstet.“ Hohe Aus-

schussmengen, die Abnutzung von

Werkzeug und Maschine sowie in der

Konsequenz ein sehr hoher Stückkosten-

faktor können die Folgen sein. Gerade

Innovative Messtechnologie ermöglicht

einheitliche Qualitätskontrolle beim

Thermoformen

für die Lebensmittelbranche ist das ein

großes Problem, da hier Schnelligkeit

und Effizienz besonders gefragt sind.

Gleichzeitig gehören unentwegt steigen-

de Qualitätsansprüche durch automati-

sierte Weiterverarbeitung und eine lange

Produktionskette zum Alltag. Lebensmit-

telproduzenten verlangen eine hundert-

prozentig nachvollziehbare und doku-

mentierte Qualität der Dauerproduktion

unter Berücksichtigung spezieller Krite-

rien, was nur durch eine elektronische

Prozesskontrolle möglich ist.

40

Messtechnik

Extrusion 4/2017

Bisherige Lösungen nicht zielführend

Bei der Maschineneinstellung wurde bis-

her auf das Fingerspitzengefühl der Mit-

arbeiter gesetzt. „Die Qualität in der Pro-

duktion war hauptsächlich von den Vor-

einstellungen und dem Know-how des

Werkstattpersonals und der Techniker

abhängig. Dies führte oft zu unterschied-

licher Produkteigenschaft und Qualität

der einzelnen Stücke. Außerdem war ei-

ne zufriedenstellende Analyse des ei-

gentlichen Thermoformungsprozesses in

Echtzeit nicht möglich“, so Schöberl.

Aufgrund dieses Trial- and Error-Prinzips

konnte auch eine optimale Qualitätssi-

cherung nicht gewährleistet werden.

Mit einer präzisen Infrarotkamera

kann nun die Temperatur an Werkzeug

und Folie visualisiert und

überwacht werden

(

Alle Bilder, Quelle: Toolvision GmbH

)

Die integrierte Infrarotkamera nimmt

bereits feinste Temperaturabweichun-

gen wahr und übermittelt sofort eine

Fehlermeldung ans System. Hier wird

ein Kavitätenlayout im Bild-Modus

gezeigt