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Formprodukte

ob gespritzt, geblasen oder vakuumgeformt

müssen

durch Kaltwasser in der Kavität der Werkzeugform gekühlt werden. Aller-

dings verursacht ein Absenken der Kaltwassertemperatur unter den Tau-

punkt der Umgebungsluft eine Kondensation auf der Formoberfläche und

bringt zusätzliche Anforderungen an den Prozess mit sich. So kann die

Feuchtigkeit zu Fehlern am geformten Produkt führen und die Form selbst

nachhaltig beschädigen beziehungsweise ihre Lebensdauer drastisch ver-

ringern. Andererseits verlängert eine Erhöhung der Kaltwassertemperatur

die Kühlzeit, verlangsamt den Fertigungsprozess und senkt die Produktivi-

tät. Zudem erhöht sich in vielen Fällen die Kristallisationsrate im geformten

Kunststoff, so dass wiederum die Produktqualität leidet. Eine Klimatisie-

rung der Produktionshallen kann zwar helfen, löst aber das Problem nicht.

Deshalb hat FarragTech die Mould Area Protection (MAP)-Systeme ent-

wickelt, um Werkzeugformen zu entfeuchten und das ganze Jahr über

eine schwitzwasserfreie Produktion zu gewährleisten

auch unter

tropischen Bedingungen.

D

er Formprozess und die Kühlphase,

die für gewöhnlich den größten Teil

der gesamten Zykluszeit ausmacht, sind

teure und wichtige Abschnitte der Her-

stellung. Das Kaltwasser, das dafür ver-

wendet wird, sollte nicht kühler als 6 °C

sein, da bei tieferen Temperaturen Frost-

schutzmittel zugegeben werden muss,

um ein Gefrieren des Verdampfers im

Kaltwasser-Kühler zu verhindern. Das

würde jedoch die Wärmeableitung deut-

lich verschlechtern. Bis zu diesem neural-

gischen Punkt bringt allerdings eine Ab-

Schwitzwasserfreie Produktion

dank effizienter Entfeuchtung von Werkzeugformen

senkung der Kaltwassertemperatur um

1K eine Produktionssteigerung von ei-

nem Prozent und ist somit sinnvoll. Ein

unerwünschter Nebeneffekt der Küh-

lung mit Wasser, dessen Temperatur un-

ter dem Taupunkt der Umgebungsluft

liegt, ist aber die Bildung von Kondens-

wasser in der Form. Ein einfaches Klima-

tisieren der Produktionshalle allein ist oft

nicht ausreichend, um das zu verhin-

dern, zumal der Gewinn durch die ho-

hen Betriebskosten geschmälert wird.

Um die Formoberfläche frei von Kon-

denswasser zu hal-

ten, gibt es Ent-

feuchtungssyste-

me, die Trockenluft

mit einem Adsorp-

42

Peripherie –

Blick über den Tellerrand der Extrusion

Extrusion 1/2017

tionstrockner erzeugen. Mit diesem lässt

sich ein sehr niedriger Taupunkt erzielen,

was jedoch nicht nötig und zudem mit

hohem Aufwand verbunden ist, da das

Molekularsieb regelmäßig gewechselt

werden muss. Auch fallen durch den

komplizierten Aufbau höhere Kosten im

Fall eines Defekts an und für die Regene-

ration des Molekularsiebs ist ein zusätzli-

cher Energieaufwand nötig. Deshalb

setzt FarragTech für seine MAP-Systeme

einfache (Umgebungs-) Lufttrockner ein,

die

kombiniert mit einer Klimatisierung

der Produktionshalle

in der Lage sind,

die von den Produktionsmaschinen ab-

gegebene Wärme sehr effizient und mit

deutlich geringerem Energieaufwand ab-

zubauen.

Abkühlung der Umgebungsluft in

zwei Schritten

Dazu wird der Formenbereich der Ma-

schine von der Umgebungsluft abge-

schottet und vom MAP mit gefilterter,

trockener Luft versorgt. Dies ermöglicht

eine ständige Verwendung von Kaltwas-

ser bis zu einer Temperatur von 6 °C, oh-

FarragTech setzt für seine MAP-

Systeme einfache Lufttrockner ein, die

nicht nur Schwitzwasserbildung auf

der Werkzeugform verhindern,

sondern auch in der Lage sind, die von

den Produktionsmaschinen

abgegebene Wärme sehr effizient und

mit geringerem Energieaufwand

abzubauen

(

Alle Bilder, Quelle: FarragTech

)

Formprodukte

müssen durch

Kaltwasser in der

Kavität der Werk-

zeugform ge-

kühlt werden. Ein

unerwünschter

Nebeneffekt ist

dabei die Bildung

von Kondenswas-

ser in der Form.

Diese kann da-

durch korrodie-

ren und auch die

Qualität des End-

produkts leidet