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Serie mit Tipps und Tricks
Extrusion 8/2017
Folge 33 – Mo erklärt die Funktion von Materialwei-
chen.
Eine einzelne Verarbeitungsmaschine mit nur einem Material zu
versorgen ist vergleichsweise einfach. Etwas aufwändiger ist es,
wenn etwa neben Neuware auch Mahlgut dem Verarbeitungs-
prozess zugeführt werden soll. Für diesen Fall empfiehlt sich
der Einbau einer Materialweiche oder Zweikomponentenwei-
che, vereinzelt auch als Mischweiche bezeichnet. Die Bezeich-
nung „Mischweiche“ ist leicht irreführend, denn diese Weichen
mischen die Komponenten nicht und sie ersetzen keinesfalls
ein Dosiergerät.
Materialweichen haben je einen Materialeinlass für Neuware
und Mahlgut, sowie einen Auslass zum Fördergerät. Je nach
Konzept öffnen beziehungsweise schließen zum Beispiel pneu-
matisch betätigte Klappen oder Kolben abwechselnd die bei-
den Materialeinlässe. Abhängig von der Schalthäufigkeit füllt
sich das Fördergerät schichtweise. Im Idealfall vermischen sich
diese Schichten beim Auslaufen des Materials.
In der Regel lassen sich das anteilige Verhältnis Neuware zu
Die Metromix-Mischweiche (links) kann auch nachträglich eingebaut werden. Nach Entfernen der transparenten Abdeckung
ist sie einfach zu reinigen. Rechts ein Kupplungsbahnhof mit sechs Eingängen und 36 Ausgängen (Bild: Motan-Colortronic)
Wie lässt sich
Material optimal
verteilen?
Mahlgut sowie die Anzahl der Chargen je Förderzyklus über die
Steuerung einstellen. Zu berücksichtigen ist hier unbedingt,
dass es sich bei den Einstellungen um anteilige Förderzeiten
und nicht um absolute Materialanteile handelt.
Weitaus komplexer ist der Aufbau einer zentralen Materialver-
sorgung für mehrere Verarbeitungsmaschinen mit unterschied-
lichen Materialien. In diesem Fall ist zwischen manuellen und
automatischen Materialverteilsystemen zu unterscheiden. Je
nach Investitionsbereitschaft kommt hierfür ein manuell zu be-
dienender Kupplungsbahnhof oder ein vollautomatisches Ma-
terialverteilsystem infrage.
Die kostengünstigste Variante für eine flexible Materialversor-
gung ist ein manueller Kupplungsbahnhof. Sein Aufbau ist ver-
gleichsweise einfach: üblicherweise sind von unten fest verrohr-
te Materialleitungen (Quelle) mit den Kupplungen in einem
Kupplungstisch verbunden. Von oben hängen flexible Material-
leitungen, die am einen Ende fest mit den Rohrleitungen zu
den Maschinen (Ziel) verbunden sind. Am freien Ende ist eine
Kupplung, die bei Bedarf mit dem Gegenstück zur Materiallei-
tung auf dem Kupplungstisch gekoppelt wird.