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Aufgrund seiner Biokompatibilität wird

Silikonkautschuk immer häufiger in medizini-

schen Implantaten wie Defibrillatoren, Herz-

pumpen oder Komponenten für die Wieder-

herstellungschirurgie eingesetzt. Da diese die

Gesundheit der Patienten nicht durch Verun-

reinigungen belasten dürfen, werden dabei je

nach Anwendung zum Teil höchste Anforde-

rungen an die Partikelfreiheit der Produkte

gestellt. Um diesen Ansprüchen gerecht zu

werden und die zunehmende Nachfrage auch

nach Komponenten höchster Sauberkeitsstan-

dards zu erfüllen, hat FMI, ein Chicagoer

Spezialist für komplexe Silikonteile, eigens

eine 1.900 m² große Reinraumproduktion der

Klasse 7 eingerichtet und dafür zusätzliche

Räumlichkeiten bezogen.

seine Flexibilität und Langlebigkeit sowie seine hohe Tempera-

turbeständigkeit“, erklärt Werner Karau, European Commercial

Leader bei Flexan. Bei der Herstellung der Komponenten ist

entscheidend, dass die geforderten Sauberkeitstandards einge-

halten werden, was vielfach eine Produktion im Reinraum not-

wendig macht: Für Teile, die in implantierbaren medizinischen

Geräten der Klassen 2 und 3 verbaut werden, ist in der Regel

ein Reinraum der Klasse 7 erforderlich. Bislang hat FMI Chicago

verschiedene Silikonkomponenten für Kurzzeitimplantate der

Klasse 2, Einmalprodukte und Langzeitimplantate der Klasse 3

in insgesamt etwa 850 m² umfassenden Reinräumen herge-

stellt.

Um den Herausforderungen des Marktes zu begegnen und die

eigene Produktionskapazität zu erhöhen, hat sich das Tochter-

unternehmen des US-amerikanischen Contract Manufacturers

Flexan nun entschieden, zusätzliche Räumlichkeiten für die

Reinraumproduktion zu nutzen. So wurde unweit des bisheri-

gen Chicagoer Produktionsstandorts eine neue, 6.500 m² gro-

ße Unternehmenszentrale bezogen und dort einen Reinraum

der ISO-Klasse 7 mit etwa 1.900 m² eingerichtet. Damit erreicht

FMI nun bei Komponenten für medizinische Geräte der Klassen

2 und 3 die vierfache Produktionsleistung. „Da wir unser Port-

folio auf den Bereich der Extrusion ausdehnen möchten, wurde

Spezialist für medizinische

Silikonkomponenten richtet Reinraum

ein und erweitert Portfolio um

Extrusionsverfahren

Werner Karau,

European Commercial

Leader bei Flexan:

„Da wir unser Portfolio

auf den Bereich der

Extrusion ausdehnen

möchten, wird die

neue Einrichtung

zunächst mit drei

Produktionslinien

ausgestattet, mit

denen unter anderem

eine Mikro-Lumen-

oder Multi-Layer-

Extrusion möglich ist.“

I

n der neuen Unternehmenszentrale werden zukünftig mo-

dernste Extrusionsverfahren zum Einsatz kommen, bei denen

unter anderem Silikonschläuche hergestellt werden.

„Für Medizinprodukte eignet sich Silikonkautschuk unter ande-

rem durch seine Isolationseigenschaften gegenüber Strom,

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Herstellung von Medizinprodukten

Extrusion 6/2017

Am neuen Produktionsstandort sollen unter anderem

Schläuche für Katheter-Produkte hergestellt werden

(Bilder: Flexan)