te Zugänglichkeit; für Materialwechsel ist der Schlauch zwi-
schen Maschine und Rohrleitung umzustecken. Falls ein weite-
res Material hinzu kommt, muss eine neue Leitung durch die
gesamte Produktion verlegt werden. Materialbezogene Syste-
me eignen sich vorwiegend für Produktionen, bei denen meh-
rere Maschinen mit wenigen unterschiedlichen Materialien zu
versorgen sind und Materialwechsel selten an den Maschinen
erfolgen.
Bei maschinenbezogenen Fördersystemen ist jeder Verarbei-
tungsmaschine eine Förderleitung zugeordnet. Sie kommen
insbesondere für Produktionen mit vielen Materialien, häufigen
Materialwechseln und vielen Maschinen infrage. Die Anbin-
dung der Rohrleitungen an die verschiedenen Materialquellen
erfolgt über Kupplungsstationen (Kupplungsbahnhof, Rohrwei-
chen). Dort wird die Verbindung zur benötigten Materialquelle
manuell oder vollautomatisch hergestellt. Um Verwechslungen
beim Umstecken zu vermeiden, sind die Kupplungen vielfach
mit Codiereinrichtungen ausgestattet bzw. über die Software
mit einer Quelle-Ziel-Zuordnung abgesichert. Alternativ dazu
können in die Materialleitungen von der Steuerung überwach-
te Absperrventile eingebaut sein. Neben der flexiblen Material-
verteilung sprechen für dieses Prinzip der geringere Verroh-
rungsaufwand sowie die zentrale Anordnung der Kupplungs-
48
Serie mit Tipps und Tricks
Extrusion 3/2017
Folge 28 – Mo erklärt die Konzepte verschiedener Mehr-
stellenförderanlagen.
Sind in einer Kunststoffverarbeitung mehrere Maschinen mit
unterschiedlichen Kunststoffen zu versorgen, ist in der Regel
die Installation einer Mehrstellenförderanlage sinnvoll. Ganz all-
gemein besteht eine Mehrstellenförderanlage aus der Material-
quelle (Lagerbehälter, Trockner oder Aufgabe), den Förderlei-
tungen, den Vakuumleitungen, den Fördergeräten, einem zen-
tralen Gebläse sowie einer Steuerung. Die Fördergeräte melden
der Steuerung den Materialbedarf, die daraufhin die Material-
förderung startet.
Konzeptionell wird bei Mehrstellenförderanlagen zwischen ma-
terialbezogenen und maschinenbezogenen Systemen unter-
schieden. Daneben gibt es auch Kombinationen aus beiden
Konzepten.
Bei materialbezogenen Systemen sind die Rohrleitungen einem
Material oder entsprechenden Vorratsbehältern fest zugeord-
net. Die Fördergeräte werden dann fest oder mit Kupplungen
an diese Leitungen angeschlossen. Von Vorteil ist besonders die
klare Trennung der Rohstoffwege, weshalb keine Kontaminati-
onsgefahr besteht. Auch lassen sich weitere Maschinen ver-
gleichsweise einfach anbinden. Nachteilig ist die eingeschränk-
Schematische Darstellung eines maschinenbezogenen
Fördersystems (Bilder: Motan-Colortronic)
Schematische Darstellung eines materialbezogenen
Fördersystems
Wie lassen sich
mehrere Maschinen
mit unterschiedlichem
Material versorgen?