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Getecha realisiert komplettes Kreislauf-

system für Abfälle aus der Plattenextrusion

Auf vielen Gebieten der Kunststofftechnik hat

sich der Mühlenbauer Getecha inzwischen

einen Namen gemacht als innovativer Auto-

matisierungspartner für die Realisierung

integrierter Zuführ-, Zerkleinerungs- und Rück-

führanlagen. Ein aktuelles Paradebeispiel für

die weit reichenden Engineering-Kompeten-

zen des Unternehmens findet sich bei Infinex

im baden-württembergischen Haiterbach. Dort

ging Anfang 2017 eine komplette System-

lösung für die fertigungsnahe Wiederauf-

bereitung sortenreiner Produktionsabfälle aus

der Plattenextrusion in Betrieb.

Blickfang der Kunststoff-Aufbereitungsanlage von Getecha:

Parallelogramm-Greifschieber (hier in Ruheposition) mit

integrierter Messsensorik zum vollautomatischen Zuführen

gestapelter Polypropylenplatten zur Zerkleinerungsmühle

(Bild: Stöcker)

Reststücken und Beschnitt anfallen. Denn aus der Endlosbahn,

die die Fertigungslinie ausgibt, macht Infinex im letzten Schritt

präzise abgelängte Tafeln, Planken und Stege. Aus ökologi-

scher Sicht erfreulich: Bei alledem fällt fast kein Abfall an. Denn

übrig bleibt sortenreines PP, das als Wertstoff wieder zurück in

die Extruder geht.

Großen Wert legen die Verantwortlichen bei Infinex auf die fer-

tigungsnahe und möglichst effiziente Organisation der PP-Auf-

bereitung. Auch als sich Thomas Hirmer, Technischer Leiter im

Werk Haiterbach, vor etwa zwei Jahren nach einem Projekt-

partner für die Prozessoptimierung in diesem Bereich umschau-

te, bildeten diese Aspekte den Ausgangspunkt für die Sondie-

rungsgespräche mit verschiedenen Anbietern. „Von Beginn an

vielversprechend gestaltete sich hier der Gedankenaustausch

mit Getecha. Weniger weil uns mit dem Aschaffenburger Anla-

genbauer bereits eine längere Zusammenarbeit verbindet, son-

dern weil das Unternehmen in den letzten Jahren viel Enginee-

ring-Know-how aufgebaut hat. Bis dato sahen wir Getecha pri-

mär als Hersteller von Zerkleinerungsmühlen; inzwischen hat

sich das Unternehmen aber zum Automatisierer mit Spezialge-

biet Wertstoff-Kreisläufe gewandelt“, sagt Thomas Hirmer.

Die Aufgabenstellung von Infinex hatte es allerdings in sich.

Denn ganz oben im Pflichtenheft von Technikchef Hirmer

stand, dass der gesamte Prozess von der Anlieferung der Plat-

tenreste über ihre Zerkleinerung bis zur Wiederbereitstellung

Von der Zähmung widerspenstiger

Reste

Getecha-

Geschäftsführer

Burkhard Vogel:

„Bei der Entwicklung

der vollautomatischen

Förder-, Handling-

und Verpackungs-

systeme für Infinex

mussten wir eine

Reihe von Variablen

im Auge behalten.“

(Bild: Getecha)

W

erkstückträger für die Automobil-Industrie, Transportbo-

xen für Schüttgüter oder Displaysysteme für Großmärkte

– all das und noch viel mehr lässt sich aus den Hohl- und Strukt-

urkammer-Platten von Infinex anfertigen. Findige Designer ha-

ben die mehrschichtigen Thermoplast-Elemente längst als uni-

versell nutzbare Halbzeuge zur Konstruktion stabiler Leichtbau-

Produkte entdeckt. In beachtlichen Losgrößen hergestellt wer-

den die Platten aus recyclierbarem Polypropylen in Fertigungsli-

nien, in denen mächtige Wellenextruder sowie Kunststoff-

schweiß- und Beschichtungssysteme die Hauptrolle spielen.

Kaum vermeiden lässt sich dabei, dass stattliche Mengen von

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Zerkleinerungstechnik

Extrusion 6/2017