Table of Contents Table of Contents
Previous Page  44 / 92 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 44 / 92 Next Page
Page Background

Masterbatch und die Welt der

Kunststoffe

Ein Rückblick von Hellmut Tenner

Herr Tenner, Sie feiern dieses Jahr Ihren 84. Geburtstag

und blicken auf ein spannendes Leben in der Kunststoff-

Szene zurück. Wie sind Sie in diese Branche hereinge-

kommen?

Hellmut Tenner

: Meine berufliche Laufbahn begann mit einer

Lehre als Werkzeugmacher (heute Industriemechaniker) bei

Loewe Opta in meiner Heimatstadt Kronach in Oberfranken.

Meine persönliche Berufserfahrung begann im Februar 1947,

noch vor der Währungsreform 1948. Es war die Zeit, die durch

die Ereignisse der Nachkriegszeit geprägt war. Ich konnte mich

deshalb der von Seiten der Lehrfirma gestellten Forderung nach

zwei Jahren Mitarbeit am Aufbau der zerstörten Firma Loewe

nicht widersetzen. Meine Lehre schloss ich 1950 ab.

Hellmut Tenner, Firmengründer und Seniorchef

der 1969 von ihm gegründeten Noris Plastic GmbH

& Co. KG, ist noch einer der Ingenieure, die mit

einer praktischen Ausbildung in ihr Berufsleben

starteten. Das Aufgabengebiet der Noris Plastic

bestand zunächst in der Herstellung von Rohren,

Platten, und Profilen mittels Extrusion, bevor später

auch eigene Maschinen entwickelt wurden. Heute

wird das Unternehmen von seinen Söhnen Axel

und Ralf Tenner geleitet.

Wir – das EXTRUSION-Team – glauben, dass

Hellmut Tenners beruflicher Werdegang einen

Überblick über eine ganze Epoche der Kunststoff-

technik gibt, der für unsere Leser von Interesse sein

wird.

44

Extrusionstechnik

Extrusion 6/2016

Bild 1: Anlage für die Herstellung von Masterbachtes (Quelle: Leistritz)

Hellmut Tenner

Um Geld für das spätere Studium zu verdienen, blieb ich noch

vier Jahre im Hause Loewe Opta und begann dann mein Studi-

um als Maschinenbauingenieur in Friedberg in Hessen, das ich

1959 erfolgreich abschloss.

Ich möchte bei der Schilderung meiner beruflichen Laufbahn

das Kennenlernen von außergewöhnlichen Menschen nicht un-

erwähnt lassen. Nämlich mein Kennenlernen des weltberühm-

ten Sängers Elvis Presley, der gerade in dieser Zeit seinen Mili-

tärdienst in der Panzerdivision in Friedberg in Hessen ableistete.

Wir lernten uns im nahe gelegenen Bad Nauheim kennen, wo

meine Kollegen und ich Elvis Presley das Kartenspiel beige-

bracht und so manche gemeinsamen Abende hierbei verbracht

haben.