Extrusion 8-2019

30 Messtechnik Extrusion 8/2019 Bild 4: Röntgenkameraaufnahme von Kunststoffgranulat auf Monitor: Detektierte Kontaminationen werden farblich markiert sowie vergrößert dargestellt Funktionsprinzip des röntgenbasierten offline Inspektions- und Analysesystems Mithilfe von Röntgentechnologie ist ein zerstörungsfreier Blick in das beziehungsweise durch das Kunststoffgranulat möglich ( Bild 2 ). Daneben kann zwischen verschiedenen Materialien wie dem Granulat und den Metallpartikeln differenziert werden, da sich diese in ihrer Absorption bzw. Dämpfung für Röntgen- strahlung unterscheiden. Folglich können selbst kleinste, im Rohstoff eingeschlossene Metallspäne mit dem von SIKORA entwickelten und auf Röntgen basierten Inspektions- und Ana- lysesystem detektiert werden. Da die Röntgeneinheit herme- tisch abgeschlossen zur Umgebung ist, tritt keine Strahlung nach außen und die Vorgaben des Strahlenschutzgesetzes und der Strahlenschutzverordnung werden erfüllt. Entsprechend ist das System bedenkenlos in der Anwendung. Das System zeichnet sich durch eine intuitive Bedienung aus. Das zu überprüfende Material wird vom Bediener auf einem Probenträger platziert. Auf dem Probenträger wird das Prüfgut durch den mit einer Röntgenkamera ausgestatteten Inspekti- onsbereich geführt. Die Inspektion und Auswertung erfolgen innerhalb von 30 Sekunden. Ein Projektor markiert kontami- niertes Material farblich direkt auf dem Probenträger ( Bild 3 ). Gleichzeitig wird es am Monitor mit Angabe der Größe und Flä- che der Verunreinigung angezeigt und markiert ( Bild 4 ). Dies er- möglicht eine klare Zuordnung der Kontamination und erleich- tert die Entnahme, zum Beispiel für weiterführende Untersu- chungen im Labor. Durch die Auswertung der Röntgenbildaufnahmen werden me- tallische Verunreinigungen ab 50 µm auf der Oberfläche sowie innerhalb von intransparentem, farbigem und transparentem Kunststoffgranulat automatisch detektiert, visualisiert und aus- gewertet. Verunreinigungen können am Monitor ausgewählt und vergrößert angezeigt werden. Bild 3: Probenträger mit Prüfgut: Detektierte Kontaminationen werden farblich markiert. Am Monitor ausgewählte Verunreinigungen werden auf dem Probenträger per Fadenkreuz visualisiert Datenauswertung und -protokollierung Mittels der eigens entwickelten Analysesoftware werden Ver- unreinigungen erfasst, am Monitor sowie auf dem Probenträ- ger visualisiert und ausgewertet. Neben einer Bildergalerie de- tektierter Kontaminationen bietet die Software Statistiken über deren Größe, Fläche und Anzahl. Bereits zuvor aufgenomme- nes Bildmaterial kann erneut importiert und beliebig oft analy- siert werden, etwa mit divergierenden Analyseparametern. Ne- ben Einzelprüfungen können mit dem System auch Serienprü- fungen realisiert werden. So können beliebig viele Proben aus einer Charge zu unterschiedlichen Zeitpunkten für die Analyse entnommen und eingelesen werden. Die Messwerte fließen in die Gesamtauswertung ein. Die gewonnenen Daten liefern den Anwendern wertvolle Informationen über den Prozess und die Materialqualität des Kunststoffgranulats. Weiterhin stellt das System ein Prüfzertifikat mit sämtlichen Informationen zur Qualität des untersuchten Granulats und einer Zusammenfas- sung der Testergebnisse zur Verfügung und schafft damit die Voraussetzung für die Materialfreigabe und Auslieferung zum Kunden. Über eine LAN-Schnittstelle lässt sich das Inspektions- und Analysesystem mit dem Unternehmensnetzwerk verbinden und gesammelte Daten für die Weiterverarbeitung exportieren. Der Aufbau einer zentralen und sich fortlaufend aktualisieren-

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