Extrusion 5-2021

43 Extrusion 5/2021 Serie mit Tipps und Tricks Bei der Kleinstmengendosierung kommt es auf jedes Granulatkorn an (Bild: Motan-Colortronic) Durchsatz ist nicht gleich Durchsatz – das „Motto“ der vorher- gehenden Ausgabe von Mo’s Corner, bei der es um den maxi- malen Durchsatz eines Dosiergeräts ging, trifft auch auf das Dosieren von kleinen oder kleinsten Mengen zu, etwa beim Do- sieren von Farbmasterbatch. Hier sind Zugaben von lediglich ei- nem bis fünf Masseprozent üblich. Das klingt erst einmal nicht dramatisch, sind dies doch durchaus gängige Einstellungen. Schwierig wird das Ganze, wenn etwa beim Spritzgießen gerin- ge oder sehr geringe Schussgewichte im Spiel sind. Handelt es sich dabei auch noch um transluzente Produkte, ist höchste Präzision gefragt. Ein Beispiel zur Verdeutlichung der Problematik : • Bei einem Schussgewicht von 300 g und einer Additivzu- gabe von 1 Prozent müssen bei jedem Schuss 3 g Additiv dosiert werden. • Bei einem Schussgewicht von 10 g und einer Additivzugabe von 1 Prozent müssen bei jedem Schuss 0,1 g Additiv dosiert werden. Werden Synchrondosiergeräte mit freiem Einlauf eingesetzt, muss die Additivzugabe nicht nur FÜR jeden Schuss erfolgen, sondern auch BEI jedem Schuss. Das bedeutet, bei jedem Schuss sind im zweiten Beispiel circa fünf Granulatkörner zu dosieren. Folglich muss das Dosierorgan in der Lage sein, exakt diese geringe Menge synchron zu dosieren ohne Schwankun- gen der Zusammensetzung durch Pulsieren zu erzeugen. Pulsie- ren bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Zusammen- setzung über mehrere Schüsse zwar stimmt, von Schuss zu Schuss aber schwankt. motan-colortronic GmbH Friedrichsdorf, Germany, www.motan-colortronic.com www.moscorner.com Was ist bei einer Kleinstmengendosierung zu beachten? • Durchsatzleistung • Schussgewicht • Synchrondosierung • Scheibendosierung Stichworte Zur Erinnerung: Bei der Variante „Dosierung mit freiem Ein- lauf“ steht die Hauptkomponente permanent über dem freien Einlauf des Sammelbehälters an. Die Nebenkomponenten (Ad- ditive) werden von den Dosierstationen zugeführt. Beim Spritz- gießen wird während der Schneckeneinzugszeit ein konstanter Massestrom eingezogen. Für das Dosieren solch kleiner Mengen kann eine Scheibendo- sierung eine praktikable Lösung sein. Scheibendosierer, die mit einem Abstreifer mit einer Schneidekante ausgestattet sind, können dann sogar einzelne Granulatkörner zerschneiden, um einen optimalen Füllgrad der Dosierkammern zu erreichen. Dosierscheiben gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Al- len gemeinsam sind definiert abgegrenzte Kavitäten. Welcher Scheibentyp geeignet ist hängt von der erforderlichen Dosier- leistung ab, das heißt von der Menge des zu dosierenden Mate- rials je Dosierzyklus bzw. je Zeiteinheit. Auch das Dosierverhal- ten, also die Schüttguteigenschaften sind zu berücksichtigen. Folge 62 – Mo erklärt spezielle Aspekte des Dosierens 0,1 Gramm ca. 5 Körner 0,5 Gramm ca. 25 Körner 1 Gramm ca. 50 Körner 2 Gramm ca. 100 Körner

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