Extrusion 5-2021

LFT-D-Anlage mit Recycling- kunststoffen realisiert – Neues Projekt in der langjährigen, erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Dieffenbacher und Leistritz „Gemeinsam zur Lösung zu kommen ist genauso wichtig wie Teil der Lösung zu sein“, umschreibt Frederik Huck, Regional- vertriebsleiter bei der Leistritz Extrusionstechnik GmbH, ein Pro- jekt der Dieffenbacher GmbH Maschinen- und Anlagenbau, bei dem die Extrusionskompetenz von Leistritz gefragt war. Der Hersteller von Pressensystemen und kompletten Produktions- anlagen aus Eppingen baut in den USA die momentan leis- tungsstärkste Produktionslinie zur Herstellung großformatiger LFT-D (Long Fiber Thermoplast Directmolding) Bauteile in hohen Stückzahlen. Darin sollen bis zu 100 Prozent recycelter Kunst- stoff verarbeitet werden. „Wichtiger Bestandteil dieser Anlage ist unser ZSE MAXX Dop- pelschneckenextruder, in der das Material mit der Zugabe von Glasfasern aufbereitet wird“, so Huck. Die ZSE MAXX-Baureihe ist ideal, weil die Maschine eine optimale Kombination aus ho- hem Drehmoment (bis zu 15 Nm/cm³) und großem freiem Vo- lumen in der Schnecke (Da/Di von 1,66) bietet. Dies ermöglicht eine energieeffiziente Aufbereitung der Schmelze sowie eine schonende Einarbeitung der Verstärkungsfasern. Prozessbeschreibung Grundsätzlich kommen im LFT-D Prozess mit 30 bis 50 Prozent Faseranteil zwei Doppelschneckenextruder zum Einsatz. Nach der gravimetrischen Dosierung der einzelnen Komponenten er- folgt die Plastifizierung der Schmelze. Über eine Spezialdüse wird die Schmelze dem Faserextruder übergeben, um hier eine bestmögliche Einarbeitung und Imprägnierung der Endlosglas- faserrovings zu erzielen. Hierbei können Glasfaserlängen von bis zu 25 mm erreicht werden. Auf Grund der exzellenten Im- prägnierung entsteht maschinenseitig nur ein sehr geringer Verschleiß im Verfahrensteil. In Kombination mit dem Gesamt- anlagenkonzept von Dieffenbacher werden erstklassige Materi- alkennwerte im Endprodukt erzielt. Im aktuellen Projekt war der geforderte Faseranteil mit 10 bis 20 Prozent geringer als bei Standardcompounds. Somit konnte der Prozess mit der so- 42 Extrudertechnologie Extrusion 5/2021 Aus zwei mach eins – ein ZSE MAXX Extruder für die LFT-Aufbereitung genannten Einmaschinentechnik realisiert werden. „Die Plastifi- zierung der Matrix sowie die Einarbeitung der Glasfasern er- folgt also mit nur einem Extruder“, erklärt Frederik Huck. „Die Schmelze wird über eine für diesen Vorgang eigens konstruier- te Düse ausgetragen, um die bestmögliche Weiterverarbeitung in der LFT-Anlage und im anschließenden Pressprozess zu ge- währleisten.“ Um den Extruder für die Anwendung zu optimie- ren, wurden im Vorfeld verschiedene Versuche und Adaptionen im Hinblick auf die Leistungsdaten des Extruders, die Schne- ckengeometrie sowie den Schmelzeaustrag durchgeführt. Erfolgreiche Zusammenarbeit „Leistritz hat uns bei der Realisierung dieses Vorhabens maß- geblich unterstützt und durch die Zusammenarbeit auf Augen- höhe einen wichtigen Teil zum Erfolg dieses Projektes beigetra- gen“, so Marco Hahn, Vertriebsleiter der Business Unit Forming bei Dieffenbacher. „Solche Synergien sind bei der Realisierung neuer Projekte Gold wert und wir hoffen auch in Zukunft wei- tere spannende Lösungen mit Leistritz realisieren zu können.“ Seit 1999 haben die beiden Unternehmen bereits über 40 Pro- jekte erfolgreich gemeinsam realisiert und an Kunden geliefert. Die Anlagen werden weltweit überwiegend in Zulieferbetrie- ben der Automobilindustrie betrieben. „Die bestehende starke Partnerschaft mit Dieffenbacher ist wirklich herausragend und umso mehr freut es uns, die Anwendungsbereiche und Prozes- se stetig in einer engen und partnerschaftlichen Art und Weise weiterzuentwickeln“, so Frederik Huck. Ein Blick in die LFT-Anlage bei Dieffenbacher (Bild ©Dieffenbacher) Leistritz Extrusionstechnik GmbH https://extruders.leistritz.com/de/ Dieffenbacher GmbH Maschinen- und Anlagenbau https://dieffenbacher.com/de/

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