Extrusion 5-2019

51 Extrusion 5/2019 Serie mit Tipps und Tricks Folge 46 – Mo beschreibt verschie- dene Arten der Materialeinspei- sung. Die Art der Einspeisung des Förderguts in eine Förderleitung ist stark vom einzu- speisenden Material sowie vom Förder- prinzip abhängig. Ausschlaggebend sind etwa die Fließfähigkeit, also ob es frei- oder schwerfließend ist, oder ob es zum Klumpen neigt. Ebenso benötigen bei- spielsweise Saugförderanlagen in der Re- gel eine andere Einspeisung als Druckför- deranlagen. Die richtige Wahl und Ein- stellung der Materialeinspeisung ist also ein entscheidender Faktor zur Betriebssi- cherheit von Förderanlagen. Falsche Ein- stellungen können zur Minderung des Durchsatzes führen, bis hin zu Förderab- brüchen. Bei Saugförderanlagen kommen meist Sauglanzen oder Absaugkästen infrage. Sauglanzen können direkt in das Material gesteckt werden und werden zum Bei- spiel bei Oktabins eingesetzt. Sauglanzen bestehen meist aus einem Zwei-Rohrsys- tem, bei dem ein Rohr als Belüftung dient, während im anderen Rohr der ei- Stichworte • Sauglanze • Absaugkasten • Einspeisung • Paketförderung motan-colortronic GmbH Friedrichsdorf, Germany, www.motan-colortronic.com , www.mosco rner.com Wie gelangt das Material vom Vorrats- behälter in die Förderleitung Schneckendosierer mit vorgelagertem Rührwerk zum Einsatz, mit deren Hilfe die optimale Materialmenge in die Förderlei- tung „eindosiert“ wird. Das Rührwerk lockert das Material vorher auf und si- chert einen gleichmäßigen Materialfluss. Ähnlich ist das Einspeiseprinzip bei Druck- förderanlagen. Hier wird jedoch statt des Schneckendosierers meist eine Zellenrad- schleuse eingesetzt. Denn das Material muss „gegen“ den Druck im Innern der Förderleitung eingespeist werden. Zu guter Letzt bleiben noch die Sauglan- zen von Venturi-Fördergeräten, die das Material mit Hilfe des Venturi-Prinzips an- saugen und dann mit Druckluft weiterför- dern ( siehe mo’s corner Folge 26 ). gentliche Transport stattfindet. Der Grund dafür ist, so viel Luft beimischen zu kön- nen, wie zur optimalen Beladung der För- derleitung erforderlich ist (siehe mo’s cor- ner Folge 25 ). Absaugkästen kommen meist unter Ma- terialsilos, -behältern und Trockentrich- tern zum Einsatz. Durch die Platzierung an der tiefsten Stelle ist sichergestellt, dass (sofern genügend Material im Behäl- ter ist) ein optimaler Materialfluss erfolgt. Auch Absaugkästen benötigen eine Vor- richtung zur Beimischung von Luft. Ab- saugkästen sind mit einer oder mehreren Absaugstellen verfügbar. Eine Variante sind gesteuerte Absaugkäs- ten, die auf der einen Seite die Leersau- gung nach dem Fördervorgang ermögli- chen, auf der anderen Seite aber auch ei- ne „Paketförderung“ ermöglichen. Dies ist besonders bei sehr hygroskopischem Material, langen Förderwegen und klei- nen Durchsätzen hilfreich, weil die Mate- rialmenge beim Fördervorgang einfach begrenzt werden kann. Eine Sonderstellung nimmt die Einspei- sung von schwerfließenden, klumpenden Materialien ein. Hier kommen oftmals Absaugkasten-Varianten (v. l. n. r.): Absaugkasten mit zwei Abgängen, Absaugkasten mit einem Abgang, gesteuerter Absaugkasten (Bild: Motan-Colortronic)

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