Extrusion 3-2022

48 Serie mit Tipps und Tricks Extrusion 3/2022 Die richtige Auswahl einer Dosierschnecke ist der Schlüssel zum präzisen Dosieren. Aufgabe der Dosierschnecken ist, ein Schütt- gut gleichmäßig zu transportieren. Damit das klappt, müssen Schnecken und Dosiergut zusammenpassen. Eine entscheidende Rolle spielen die Körnung und Form des Schüttguts (Granulat, Pellets, Pulver, Faser, Flocken) und dessen spezifische Schüttgut- eigenschaften, beispielsweise ob es gut oder schlecht fließt, brückenbildend oder fluidisierbar ist. Einfluss auf das Transportverhalten des Schüttguts haben über- dies die Schneckenlänge und ihre Ausführung. Ausschlagge- bend für die Dosiermenge sind der Schneckendurchmesser, die Steigung der Schnecke und natürlich die Drehzahl. Hinsichtlich ihrer Ausführung wird zwischen Einwellen-Dosier- schnecken (Einzelschnecke) und Doppelwellen-Dosierschnecken (Doppelschnecke) unterschieden, wobei jeweils unterschiedliche Konzepte (Geometrien) zur Auswahl stehen. Während bei- spielsweise bei Doppelkonkavschnecken häufig zweizügige Aus- führungen eingesetzt werden, sind Einfachschnecken meist einzügig ausgeführt. Bei zweizügigen Schnecken sind auf dem Schneckenkern statt einem zwei Wendelzüge im Abstand einer halben Steigung aufgezogen. Grundsätzlich eignen sich Einwellen-Dosierschnecken sehr gut für Schüttgüter mit einem guten Fließverhalten. Drei bekannte Nach welchen Kriterien sind Dosierschnecken auszuwählen? Ausführungen sind die Spiralschnecke, die Vollblattschnecke mit Kern und die Wendelschnecke, die einer Vollblattschnecke ohne Kern entspricht. Spiralschnecken bieten große aktive Transport- querschnitte, weisen eine geringe Neigung zur Produktanhaf- tung an Schnecke und Hüllrohr auf und ermöglichen eine schonende Dosierung. Wendelschnecken haben einen großen Transportquerschnitt und damit ein hohes Durchsatzpotential. Wegen der im Vergleich zur Vollblattschnecke mit Kern offene- ren Bauweise, eignen sich Spiral- und Wendelschnecken oft auch für grobes Mahlgut und dickere Folienschnitzel. Zudem bieten sie weniger Fläche für Produktanhaftungen und neigen weniger zum Zusetzen des Transportquerschnitts. Einwellen-Vollblattschnecken mit Kern haben einen kleineren aktiven Querschnitt. Sie eignen sich insbesondere für das Do- sieren von Granulaten. Wichtig ist hier, wie bei allen Schnecken- Hüllrohr-Kombinationen, auf das Spiel zwischen Schnecke und Hüllrohr zu achten. Die Spaltbreite sollte etwa das Dreifache des aktuellen Partikeldurchmessers betragen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass sich Granulatkörner verklemmen und die Schnecke blockieren. Doppelwellen-Dosierschnecken eignen sich vorzugsweise für pulverförmige, schwer fließende und zur Brückenbildung nei- gende Schüttgüter. Zwar verringert ihr breiter Einzugsbereich Folge 68 – Mo erklärt spezielle Aspekte des Dosierens Schneckenvielfalt – die richtige Auswahl einer Dosierschnecke ist der Schlüssel zum präzisen Dosieren (Bild: motan-colortronic)

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