Extrusion 3-2022

47 Extrusion 3/2022 Forschung und Bildung – Interview Deutsch-österreichische Kooperation für die Kunststoffbranche Herr Ruff, warum kooperiert das SKZ mit – auf den ersten Blick vielleicht – potenziellen Wettbewerben – schwächt man damit nicht sein eigenes Geschäft? Matthias Ruff : Ganz einfach, erstens betrachten wir unsere Netzwerke nicht als Wettbewerber, sondern als Partner, die sich gegenseitig ergänzen. Als SKZ sind wir in erster Linie gemein- nützig und der Branche verpflichtet. Wir konnten bereits viele Synergien in der Zusammenarbeit mit dem Kunststoffcluster ent- wickeln. Zweitens ist es doch ganz einfach so, dass sich viele ak- tuelle Herausforderungen nicht mehr in kleinen Einheiten lösen lassen. Wie genau läuft die Kooperation mit dem Kunststoff- cluster (KC) ab und wie kam die Zusammenarbeit zu- stande? Ruff : Der Kontakt zum KC-Österreich besteht bereits seit vielen Jahren und hat sich im Laufe der Zeit immer mehr intensiviert. Neuester „Spross“ dieser Kooperation ist ein gemeinsamer Workshop im Oktober dieses Jahres zum Thema Werkzeugbau. Unsere ersten und bis heute bestehenden Kooperationspunkte sind die Kurse aus dem Bereich der Extrusion, Compoundierung und der Materialien, die übrigens auch im Schulungskatalog des Kunststoffclusters zu finden sind. Wir bieten zudem Inhouse- Schulungen vor Ort in Österreich zu diesen und weiteren The- men an. Welche Aktionen hat das SKZ in Österreich demnächst geplant? Ruff : Im Oktober veranstalten wir, wie bereits erwähnt, einen gemeinsamen Workshop für und mit dem Kunststoffcluster zum Thema Werkzeugbau. Im Anschluss werden wir in Schwertberg bei der Firma ENGEL Spritzgussmaschinen im ENGEL-Forum eine Woche Schulungen halten. Diese sind übrigens auch auf unse- rer und der ENGEL Website zu finden. Außerdem finden die Kurse „Reaktive Extrusion und Compoundierung“ sowie „Mo- difizierung von Kunststoffrezepturen“ beim Kunststoffcluster durch das SKZ statt. Wir haben also eine bunte Fülle an Themen und wollen Schulungen auf höchstem Niveau für die Kunst- stoffverarbeiter bereitstellen. Ist Österreich ein bedeutender Kunststoffmarkt? Ruff : Ich mag einfach die Landschaft und die Süßspeisen. Spaß beiseite, Österreich hat viele lange etabliert Firmen aus der Kunststoffbranche, da gehen unsere Geschäftsbeziehungen zum Teil Jahrzehnte zurück. Aber wir sind inzwischen mit Inhouse- Schulungen weltweit vertreten. Die Schwierigkeiten und Her- ausforderungen, bei denen wir helfen können, sind ja auch nicht auf einzelne Länder begrenzt. Was sind das für Herausforderungen? Ruff : Etwas, das sich im Bereich Bildung gerade mehr und mehr bemerkbar macht, ist der Fachkräftemangel. Oft wird dies über Quereinsteiger kompensiert. Da wir in einer sehr innovativen Branche zu Hause sind, ist es zudem immer wieder nötig, Mit- arbeiter weiter zu qualifizieren, um in einer schnelllebigen Welt up to date zu bleiben. Auch im Bereich der Forschung wächst der Wunsch nach größeren Kooperationen. Wir sind an der Stelle oft der Entwicklungspartner für Industrieverbünde und na- türlich die Industrieunternehmen selbst. Auch das findet grenz- überschreitend statt – und wir als SKZ koordinieren das. Die Lösung der großen Probleme gelingt nur gemeinsam. ➠ SKZ-KFE gGmbH Frankfurter Straße 15-17, 97082 Würzburg, Deutschland Matthias Ruff, m.ruff@skz.de , www.skz.de Matthias Ruff Ein Interview mit Matthias Ruff, Leiter Vertrieb am Kunststoff- Zentrum SKZ, über nachbarschaft- liche Zusammenarbeit und die gemeinsame Bewältigung von Herausforderungen für die Kunststoffindustrie Europas.

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