Extrusion 3-2020

52 Kühltechnik – Anwenderbericht Extrusion 3/2020 Leistung zuschalten, Energie sparen Den wichtigsten Ausschlag gab allerdings das einzigartige Ener- giesparkonzept, das das Team um Reisner-Geschäftsführer Tho- mas Imenkämper ausgearbeitet hatte. Es fußt unter anderem darauf, dass die neue DRS-Produktion zwar viel Kälteleistung benötigt, aber nicht immer mit Volllast versorgt werden muss. Das maßgeschneiderte Kältesystem setzt sich deshalb aus drei separaten Kühlmaschinen zusammen. Jede erbringt maximal 400 kW Kühlleistung, sodass insgesamt satte 1.200 kW zur Ver- fügung stehen. Welche Anlage wie stark belastet wird, regelt die individuell programmierte Reisner-Steuerung. Dabei geht die bedarfsgerechte Versorgung noch weiter, denn auch jedes ein- zelne Aggregat ist nochmals regelbar und kann auf bis zu 25 Prozent Teillast heruntergefahren werden. Damit ist sicherge- stellt, dass der Energieverbrauch in jeder gegebenen Produkti- onssituation immer so niedrig bleibt wie möglich. Attraktiver Nebeneffekt: Der autarke Betrieb der einzelnen Kühlmaschinen sorgt gleichzeitig für eine beruhigende Betriebssicherheit. Den Energiespareffekt hat Reisner durch weitere Technologien verstärkt, die den Verbrauch zusätzlich drücken. So passen die Kältemaschinen mit Hilfe des Reisner-Vario-Verfahrens ihre Kondensationstemperatur den in Deutschland üblichen, niedri- gen Außentemperaturen an. Das lohnt sich: Je niedriger die Kondensationstemperatur, desto effizienter das Kältesystem. Dank punktgenauer Regelung spart die DRS auch bei den Kon- densatoren Energie. Sie sind mit EC-Ventilatoren ausgestattet, die ihre Leistung genau an den jeweiligen Betriebspunkt anpas- sen und dabei nicht nur effizienter, sondern auch geräuschär- mer laufen. Schließlich ergänzen zwei Trockenkühler, ebenfalls mit EC-Ventilatoren, das Kältesystem. Jeder dieser Trockenküh- ler erbringt bis zu 600 kW Kälteleistung. Zusammen entlasten sie die Kälteanlagen schrittweise, wenn die Außentemperatu- ren fallen, und können im Winter die Produktion sogar kom- plett versorgen. Dann wird die Verdichterenergie der Kältema- schinen zu 100 Prozent eingespart. Extreme Effekte Aus all diesen Maßnahmen hat Reisner ein Komplettpaket ge- schnürt, das den Energieverbrauch effektiv so niedrig hält wie für diese starke Anlagenleistung möglich. Die Zahlen sprechen für sich: Ohne Energiespartechnologien würde das DRS-Kältesystem pro Jahr 1.366.743 kWh verbrauchen. Allein die Vario-Technolo- gie senkt den Energieeinsatz um 550.687 kWh, die Winterentla- stung spart nochmals rund 636.784 kWh pro Jahr ein. Das redu- ziert den Stromverbrauch auf nur noch 178.272 kWh jährlich – eine drastische Einsparung von rund 87 Prozent, entsprechend sinken die Kosten. Müsste die DRS mit einem herkömmlichen Kältesystem jedes Jahr allein 205.011 Euro an Energiekosten für die Kühlung aufwenden, sind es mit der Reisner-Anlage nur noch 26.891 Euro. Der Umwelt kommt zugute, dass für die Bereitstellung der nö- tigen Energie analog viel weniger CO 2 ausgestoßen wird. Beim hiesigen Strommix bleiben der Atmosphäre jährlich rund 630 Tonnen Kohlendioxid erspart. Zudem ist das System durch den Betrieb mit dem neuen Kältemittel R513a auf Zukunft und Nachhaltigkeit ausgelegt. Dieses Kältemittel gefährdet in viel geringerem Maß das Klima als vergleichbare Substanzen. Sein so genanntes Global Warming Potential (GWP) beträgt nur 631. Der Referenzwert von CO 2 ist 1, und das heute immer noch häufig genutzte Kältemittel R410A bringt es auf einen GWP von 2.088. Damit muss die DRS auch auf lange Sicht nicht befürchten, dass ihr Kälteanlagenbetrieb vom Gesetzgeber durch verschärfte Umweltschutzauflagen beeinflusst wird. Riesige, maßgefertigte Reisner-Tanks halten das Kühlwasser perfekt vor. Die Verrohrung hat Reisner sauber ausgeführt - auf speziellen Wunsch mit Material der FRANK-Gruppe Drei Kälteanlagen mit je 400 kW Leistung und die dazu gehörigen Schaltschränke sind ordentlich und mit viel Raum für Wartungsarbeiten im Container installiert

RkJQdWJsaXNoZXIy ODIwMTI=