Extrusion 3-2020

Black Specks und Verfärbungen führen bei der Herstel- lung von Kunststoff-Spritzgussteilen, aber auch bei Profilen, Kabeln und Rohren, häufig zu erhöhten Aus- schussmengen. Gleiches gilt für Metalleinschlüsse im Granulat, die im Endprodukt und den Verarbeitungs- maschinen Spuren hinterlassen und Kosten verur- sachen. Ursache dieser Art von Materialverunreinigun- gen liegen, was Black Specks anbetrifft, oft in der thermischen Überbeanspruchung, während metallische Verunreinigungen ihren Ursprung häufig in den Schneidwerkzeugen der Pelletieranlagen haben. O ftmals wird die Ursache in den Maschinen und Prozessen gesucht, während der Rohstoff eher selten in die Analysen mit einbezogen wird. Risiken, die sich aus Verschmutzungen er- geben, sind bei Hochspannungskabeln Durchschläge und bei Spritzgussanlagen Beschädigungen des Werkszeugs. Vor die- sem Hintergrund ist eine kontinuierliche Qualitätskontrolle im Produktionsprozess, die eine 100 % Prüfung der zu verarbei- tenden Granulatmenge erfüllt, essentiell. Die SIKORA AG hat ein spezielles online Inspektions- und Sortiersystem entwickelt, welches Röntgen- mit optischen Technologien kombiniert und dadurch automatisch Farbabweichungen und Metalleinschlüs- se ab einer Größe von 50 µm detektiert und separiert. Durch den Einsatz des Systems werden Reparatur- und Folgekosten vermieden sowie Maschinen- und Personalkosten, Stillstands- zeiten und Abfälle deutlich reduziert. 48 Messtechnik Extrusion 3/2020 Inspektion und Sortierung von Kunststoffgranulat als Garant für visuell und funktionell perfekte Produkte Querschnitt eines Höchstspannungskabels mit Durchschlag Qualitätssicherung bei Kunststoffherstellern, Compoundeuren und Verarbeitern Bereits geringste Prozessschwankungen in den Compoundier- anlagen können Veränderungen der technischen und opti- schen Eigenschaften am Granulat und dem späteren Produkt hervorrufen. Thermische und mechanische Überbelastungen des Polymers, Verunreinigungen durch die Produktionsumge- bung oder eine Überlastung der Mitarbeiter können unbemerkt zu Kontaminationen im Granulat in Form von Black Specks, Vergilbungen, Verbrennungen, Metall, Staub, etc. führen. Bei der in der Industrie gängigen Musterentnahme von Granu- lat bleiben Verunreinigungen häufig unentdeckt, da die Pro- benmenge im Verhältnis zur Liefermenge und zur tatsächlich enthaltenen Kontaminationsmenge zu gering ist. Außerdem kann die Kontamination als Nest in einem Gebinde, in mehre- Beispiele für Kunststoffkontaminationen (links): Die optischen Kameras detektieren visuelle Defekte auf dem Granulat sowie Farbabweichungen (Mitte). Mit einer Röntgenkamera werden metallische Kontaminationen im Granulatinneren detektiert (rechts)

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