Extrusion 3-2020

“Langfristig zufriedene Kunden!” Sehen Sie Ihre Arbeit als reaktiv oder proaktiv an? Steen Clausen : Ganz klar proaktiv – das ist es, was Marktführer von anderen Marktteilnehmern unterscheidet. Es ist immer besser eine Situation vorauszuse- hen und frühzeitig eine Lösung zu erar- beiten, als dass ein Problem sich langsam immer weiterentwickelt und irgendwann nur noch schwer zu lösen ist. Leider ver- hält sich das im richtigen Leben nicht im- mer so. Wie gehen Sie vor, um potentielle Probleme zu vermeiden? Clausen : Tatsächlich geht es mehr dar- um, die individuellen Kundenanforde- rungen und Produktionsmöglichkeiten zu verstehen, um herauszufinden welche Lösung und welchen Support der Kunde braucht. Jede Anwendung ist individuell, sogar in den gleichen Industriezweigen – ganz gleich ob im Converting, bei der La- minierung oder bei der Extrusion. Daher müssen wir immer aufgeschlossen und flexibel sein. Gilt das für alle Typen Kunden? Clausen : Ja. Bei der Zusammenarbeit mit unseren OEMs, welche die Installati- on unserer Anlagen selbst übernehmen, müssen wir bereits vor der Inbetriebnah- me eng zusammenarbeiten, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. 42 Oberflächenbehandlung – Interview Extrusion 3/2020 Deren Kunden bevorzugen einen An- sprechpartner für die Gesamtanlage, und es ist unsere Aufgabe, dass die Tech- nologie von Vetaphone fehlerfrei in die Anlage integriert ist – ob es sich dabei um eine Druckmaschine, einen Lamina- tor oder um eine Extrusionsanlage han- delt ist unerheblich. Und wie verhält es sich bei Umbau- ten? Clausen : Der wichtigste Punkt ist her- auszufinden, was das Problem mit der existierenden Vorbehandlung ist. Es gibt unzählige Fehlerquellen, und bevor wir diese nicht identifiziert habe, können wir keine funktionierende Lösung empfeh- len. Dabei ist der tatsächliche Grund für die Probleme nicht immer der, den der Kunde vermutet! Wir arbeiten bei der Begutachtung der Anlagen sehr gründ- lich, denn wir wollen dem Kunden ja ei- ne nachhaltig funktionierende Lösung anbieten. Dabei müssen wir die Gesamt- anlage verstehen, auch wie diese im Be- trieb arbeitet. Also geht es bei Ihrer Arbeit nicht nur um Reparaturen? Clausen : Überhaupt nicht. Obwohl die Oberflächen-Vorbehandlung nur ein klei- ner Teil des gesamten Produktionspro- zesses ist, ist sie jedoch grundlegend für alle nachfolgenden Prozesse. Ganz nach dem Prinzip „Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied“. Daher sind Schulungen und Trainings ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit mit Kunden. Eine Korona sollte man nicht einfach ins- tallieren und dann vergessen. Man muss verstehen, wie sie funktioniert und was sie bewirkt, und hier sehen wir Nachhol- bedarf im Markt. Was sind die Vorteile dieses Ansat- zes? Clausen : Eines unserer Alleinstellungs- merkmale ist, dass Vorbehandlungsanla- gen von Vetaphone einen Grad der Fein- einstellung bieten, wie er sonst nirgend- wo zu bekommen ist. Aber dies ist wert- los, wenn der Kunde die Wichtigkeit des Prozesses nicht versteht. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Kunden und der Beurteilung derer Probleme können wir ein individuelles Schulungs- und War- tungsschema empfehlen, welches die Leistungsfähigkeit des gesamten Produk- tionsprozesses verbessert und dem Kun- den eine höhere Eigenständigkeit er- möglicht. Je mehr sich die Kunden selbst helfen können desto weniger müssen sie unseren Support in Anspruch nehmen – schließlich bezahlt niemand gerne für ei- nen vermeidbaren Servicebesuch. Sie haben ja großes Vertrauen in die Technologie von Vetaphone? Die passenden Produkte und Lösungen zu verkaufen ist nur ein Meilenstein auf dem Weg zu langfristig zufriedenen Kunden – das wissen alle Hersteller von technischen Anlagen. Steen Clausen (ganz links im Bild) vom Kunden-Support-Team bei Vetaphone erklärt, wie der dänische Erfinder und Pionier der Oberflächenbehandlung seine marktführende Position sichert.

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