Die ENTEX Rust & Mitschke
GmbH, ein in Bochum ansässi-
ges Familienunternehmen, hat
zu seinem 30. Geburtstag einen
weiteren zukunftsweisenden
Schritt in dem Bereich der
Extrusionstechnik gewagt.
Der Planetwalzenextruder
(PWE), das Kernprodukt des
Unternehmens, wurde
mehreren wesentlichen
Weiterentwicklungsschritten
unterzogen.
Der Planeten-Einzugszylinder (PEZ)
Die Einzugszone eines PWE ist traditio-
nell als Einschnecke gestaltet – doch
neue Prozesse und Anwendungsszena-
rien erfordern frische Denkansätze: Der
Planeteneinzugszylinder „PEZ“ ist ein
weiterer Meilenstein in der konsequen-
ten Weiterentwicklung des Planetwal-
zen-Systems.
Das PEZ fügt sich nahtlos in das modula-
re ENTEX-Baukastensystem ein und bie-
tet – im Gegensatz zu einer Einzugs-
schnecke – das volle prozesstechnische
Gestaltungsspektrum, für das der PWE
weltbekannt ist. Der Kern dieser Neuent-
wicklung besteht darin, dass von nun an
jegliche Rohstoffe direkt und ohne Um-
wege in eine Verfahrenseinheit dosiert
werden können – an quasi jeder Position
des Extruders! Auf diesem Wege können
Prozesse schlanker und effizienter gestal-
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Extrusionstechnologien
Extrusion 7/2016
tet und das Leistungspotential des PWE
durch folgende Vorteile weiter erschlos-
sen werden:
• Verbessertes Einzugsverhalten, insbe-
sondere für klebrige Rohstoffe
• Gute Selbstreinigung und ein definier-
tes Verweilzeitspektrum
• Eliminierung von Förderpulsationen
durch Direktbeschickung der Planeten-
Zwischenräume
• Uneingeschränkte Prozessfähigkeit bei
jedem Füllgrad
• Hohe Temperierleistung und Mischwir-
kung unmittelbar ab dem Material-
einzug
• Alle Planetspindel-Varianten einsetz-
bar
Weltneuheiten zur K 2016!
• Zusätzliche Einspritzmöglichkeiten für
kombinierte Feststoff- und Flüssig-
dosierung entlang des Moduls
realisierbar
Das neue Zapfen-Stecksystem
Der PWE war schon immer ein etwas un-
konventionelles Extrusionssystem – da-
her geht man bei ENTEX auch gerne un-
konventionelle Wege, um stets das Beste
herauszuholen.
Nach dieser Philosophie wurde ein neuer
Getriebe-Wechselzapfen entwickelt. Die-
ser bildet die Schnittstelle zwischen Ge-
triebe und Zentralspindel eines Extruders
und dient der Übertragung des Antriebs-
drehmomentes. Die Baugruppe wurde
dahingehend umgestaltet, dass die Au-
ßenverzahnung der Zentralspindel nun
selbst zur Krafteinleitung genutzt wird –
das bis dato gängige Keilwellen-System
entfällt dadurch. Durch diese Bauform
können diverse Vorteile erreicht werden:
Schematische Darstellung der Materialzufuhr über ein PEZ (links)
und eine Einschnecke (rechts)
Der neue Evolventen-Getriebezapfen
(links) im Vergleich zur bisherigen
Bauform der Krafteinleitung (rechts,
Darstellung ohne Getriebezapfen)
Schneckengang
Planetspindel
Einschnecke