Extrusion 8-2025
dung von hoch effizienten Eisspei- chern. Die Aufgabenstellung findet sich häufiger als gedacht. Was macht man, wenn in der Pro- duktion zum Beispiel durch einen Chargenbetrieb nur ein- oder mehr- mals am Tag über relativ kurze Zeit eine Leistungsspitze von Nöten ist, die nicht durch ein Lastmanagement abzufedern ist? Beispielsweise im Be- reich der Kühlenergieversorgung. Grundsätzlich bliebe nichts anderes übrig, als eine für die hohe Kühlleis- tung erforderliche Systemtechnik zu installieren. Je nach gefordertem Tem- peraturniveau reicht das Spektrum vom Kühlturm oder Freikühler bis zur Kältemaschine. Bei einem geforder- ten Temperaturniveau von 10, 15 oder 20 °C, dass auch im Sommer zu- verlässig zu Spitzenzeiten zur Verfü- gung stehen soll, bliebe im ersten Ansatz nur die Installation von Kältemaschinentechnik. Nur entstehen auf diese Weise gleich zwei Problematiken. Zum einen wird dafür dann installierte Maschinenleistung be- nötigt, die nur durch hohe Investitionen darzustellen ist. Damit kann man in Zeiten der hohen Bedarfe zwar die Leistung bereitstellen, in der übrigen Zeit steht die Ma- schinentechnik aber mehr oder weniger nutzlos herum. Die zweite Problematik, der auch bei Einhaltung des Nor- malbetriebs anstehenden hohen Bereitstellungskosten, bleibt trotzdem erhalten. Eine Lösung für solch eine Problematik ist die Installa- tion eines so genannten Eisspeichers. Im Grunde ist der Eisspeicher nichts anderes als eine Kühlenergiebatterie, die ihre Leistung bei Bedarf abgibt und in einer Zeit, in der nur eine geringe Kühlleistung erforderlich ist, durch eine Kältemaschine wieder aufgeladen wird. Das hört sich zu- nächst recht simpel an, ist jedoch unter Berücksichtigung von Effizienz und Leistungsfähigkeit im Spitzenlastfall nicht ganz einfach umzusetzen. Die Effizienz eines Eisspeichers entscheidet wesentlich über die Sinnhaftigkeit eines Ein- satzes. Der konstruktive Aufbau muss so optimal ausge- führt werde, dass in kürzester Zeit hohe Kühlleistungen abgerufen und in relativ kurzer Zeit wieder abgespeichert werden können. Ein bei ONI im dualen Studium beschäf- tigter Student hat eine Systemstudie eines solchen Hoch- leistungs-Eisspeichers entwickelt und gebaut, was mit dem VDI-Förderpreis ausgezeichnet und auf der K-Messe vor- gestellt wurde. Stromspeicher schaffen viele Freiheitsgrade Gerade energieintensive Unternehmen der Kunststoff- branche setzen immer häufiger PV-Anlagentechnik ein, um zumindest für eine gewisse Zeit, eine Eigenversorgung dar- stellen zu können. Eine bessere Leistungsabdeckung der Bedarfe wäre für Unternehmen dann denkbar und sinn- voll, wenn durch Bedarfskooperationen entsprechende Kombination von PV und Windkraft angestrebt würden. In jedem Fall ist allerdings das Thema Stromspeicherung von hohem Interesse, um in Schwachlastzeiten, wie am Wochenende, überschüssige Strommengen abzupuffern und sie in Spitzenzeiten sinnvoll zu nutzen bzw. abrufen zu können. Auf dem ONI-Messestand hat man daher der Firma Volt- fang die Möglichkeit gegeben, ihre Hochleistungsspeicher- systeme vorstellen zu können. Das Interesse der Fachbesucher war ausgesprochen hoch und viele Fachge- spräche entstanden. Eine besondere Wertschätzung der Arbeit der Firma ONI und die der Kooperationspartner konnte man durch den Besuch der Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klima- schutz und Energie sowie stellvertretenden Ministerpräsi- dentin des Landes Nordrhein-Westfalen, Mona Neubaur am dritten Messetag erfahren. In Gesprächen mit dem ge- schäftsführenden Gesellschafter Wolfgang Oehm und den Geschäftsführern einiger Partner machte sich die Ministe- rin ein Bild davon, welche Vorteile die Kooperationen leis- tungsstarker Partner für die Industrie zu bieten hat. Einer der wichtigsten Vorteile ist die Stärkung der Wettbewerbs- fähigkeit deutscher und international aufgestellter Unter- nehmen aus der Kunststoffbranche. Ein besonders wertvolles Gastgeschenk der Ministerin war der Hinweis auf die besondere Förderung energiesparender Maßnah- men durch die NRW-Regierung. Am Ende steht allerdings ein wesentlicher Aspekt. Die Branche braucht eine durch Kunststoff vernetzte Welt, in der die Wertschätzung für den Wertstoff Kunststoff und der verantwortungsvolle Umgang mit diesem Werkstoff Priorität 1 haben. ► ONI-Wärmetrafo GmbH Niederhabbach 17, 51789 Lindlar, Deutschland www.oni.de Extrusion 8/2025 24 Kühltechnik Wie alle Jahre wieder: Der immer gut besuchte ONI-Messestand
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