Extrusion 8-2018

34 Recycling Extrusion 8/2018 Seit dem ersten „Letter of Non Objection“, eine Unbedenklichkeitserklärung der ameri- kanischen FDA-Lebensmittelbehörde vor annähernd 10 Jahren im Jahre 2009, hat der Gneuß MRS-Recycling-Prozess eine Vielzahl von Zulassungen für die Wiederverwendung von bis zu 100 Prozent recyceltem Post- Consumer und Industrieabfällen im Lebensmittelkontakt erhalten. M it der diesjährigen, allerersten bra- silianischen Anvisa-Lebensmittelzu- lassung für einen Recyclingprozess von PET-Post-Consumer- und Industrie-Abfäl- len zu Tiefziehfolien überhaupt, liefert die MRS-Technologie nun einen weite- ren, entscheidenden Beitrag zur weltwei- ten Stärkung des Kunststoffrecyclings. In Südamerika erfüllt der Recycling-Pro- zess, basierend auf der Gneuß-Prozess- einheit (GPU) mit dekontaminationsstar- ken MRS-Extruder, prozesskonstantem Rotary-Schmelzefilter und Online-Visko- simeter, neben der brasilianischen, auch die Anforderungen der kolumbianischen Lebensmittelzulassungsbehörde Invima und der argentinischen Senasa für den Einsatz von 100 Prozent rPET für Lebens- mittelverpackungen. Auch in Europa werden die Bedingungen des EFSA-Chal- lenge-Tests für die Verwendung von 100 Prozent Post-Consumer-rPET für Lebens- mittelverpackungen mit der MRS-Extrusi- onstechnologie erfüllt. Einer WRAP-Studie des englischen Recy- clinginstituts „Waste and Resources Ac- tion Programme“ aus dem Jahre 2016 zufolge, können mit dem Gneuß-Recy- clingprozess PET-Schalen und -Verpa- ckungen, die als Haushaltsmüll gesam- melt wurden, zurück zu neuen PET-Le- bensmittelverpackungen verarbeitet wer- den. Damit wird ein echter, geschlossener Recyclingkreislauf realisiert. Die Studie wurde bei WRAP unter „Development MRS-Recycling-Prozess ermöglicht Recycling-Verpackungen für Lebensmittel weltweit and optimisation of a recycling process for PET pots, tubs and trays“ veröffent- licht. Dank der enormen Entgasungsleitung des Multi-Rotationsbereichs im MRS-Ex- truder werden Dekontaminanten sowie Öle, Gase und Gerüche der gewasche- nen, aber nicht vorgetrockneten PET-Re- cyclingabfälle effektiv entfernt. Und dies ohne eine zeitintensive thermische Vor- behandlung, die oft Probleme wie Ver- crackung des Materials oder geringe Fle- xibilität bei Materialwechseln mit sich bringen. Die Schmelze im Extruder wird dabei äu- ßerst schonend und homogen verarbei- tet, so dass die Endprodukte eine hohe Qualität zum Beispiel in Bezug auf Gelb- wert und Transparenz aufweisen. Durch die Vermeidung einer Vortrock- nung stellt der MRS eine besonders wirt- schaftliche Lösung zu herkömmlichen Extrusionstechnologien dar. Neben den FDA-Zulassungen der MRS- Extrusionstechnologie für das Recycling von Post-Consumer-PET hat der Prozess in diesem Jahr auch die FDA-Zulassung für die Wiederaufbereitung und Verwen- dung von Post-Consumer-Polystyrol er- halten. Das mit dem MRS-Extrusionssys- Gneuß Kunststofftechnik GmbH Mönichhusen 42 32549 Bad Oeynhausen, Germany www.gneuss.com tem aufbereitete PS kann somit zu 100 Prozent wieder für die Produktion von geschäumten und nicht geschäumten Lebensmittelschalen und -verpackungen eingesetzt werden. Bereits 2009 und 2011 hatten Feldversu- che des Recycling-Instituts WRAP aufge- zeigt, dass mithilfe des MRS-Recycling- prozesses die Dekontamination und Wiederaufbereitung von Lebensmittel- verpackungen aus gemischten Haus- haltsabfällen, die PP (Polypropylen), so- wie PE (Polyethylen) und anderen Be- standteile enthalten, möglich sind. Die Ergebnisse dieser Vergleichstests sind von WRAP unter den Titeln “Commercial Scale Mixed Plastic Recycling – a report on the technical viability of recycling mixed plastic packaging waste from do- mestic sources on a commercial scale in the U.K“ und “Development of a Food- Grade Recycling Process for Post-Consu- mer Polypropylene“ veröffentlicht wor- den.

RkJQdWJsaXNoZXIy ODIwMTI=