Extrusion 8-2017

58 Serie mit Tipps und Tricks Extrusion 8/2017 Folge 33 – Mo erklärt die Funktion von Materialwei- chen. Eine einzelne Verarbeitungsmaschine mit nur einem Material zu versorgen ist vergleichsweise einfach. Etwas aufwändiger ist es, wenn etwa neben Neuware auch Mahlgut dem Verarbeitungs- prozess zugeführt werden soll. Für diesen Fall empfiehlt sich der Einbau einer Materialweiche oder Zweikomponentenwei- che, vereinzelt auch als Mischweiche bezeichnet. Die Bezeich- nung „Mischweiche“ ist leicht irreführend, denn diese Weichen mischen die Komponenten nicht und sie ersetzen keinesfalls ein Dosiergerät. Materialweichen haben je einen Materialeinlass für Neuware und Mahlgut, sowie einen Auslass zum Fördergerät. Je nach Konzept öffnen beziehungsweise schließen zum Beispiel pneu- matisch betätigte Klappen oder Kolben abwechselnd die bei- den Materialeinlässe. Abhängig von der Schalthäufigkeit füllt sich das Fördergerät schichtweise. Im Idealfall vermischen sich diese Schichten beim Auslaufen des Materials. In der Regel lassen sich das anteilige Verhältnis Neuware zu Die Metromix-Mischweiche (links) kann auch nachträglich eingebaut werden. Nach Entfernen der transparenten Abdeckung ist sie einfach zu reinigen. Rechts ein Kupplungsbahnhof mit sechs Eingängen und 36 Ausgängen (Bild: Motan-Colortronic) Wie lässt sich Material optimal verteilen? Mahlgut sowie die Anzahl der Chargen je Förderzyklus über die Steuerung einstellen. Zu berücksichtigen ist hier unbedingt, dass es sich bei den Einstellungen um anteilige Förderzeiten und nicht um absolute Materialanteile handelt. Weitaus komplexer ist der Aufbau einer zentralen Materialver- sorgung für mehrere Verarbeitungsmaschinen mit unterschied- lichen Materialien. In diesem Fall ist zwischen manuellen und automatischen Materialverteilsystemen zu unterscheiden. Je nach Investitionsbereitschaft kommt hierfür ein manuell zu be- dienender Kupplungsbahnhof oder ein vollautomatisches Ma- terialverteilsystem infrage. Die kostengünstigste Variante für eine flexible Materialversor- gung ist ein manueller Kupplungsbahnhof. Sein Aufbau ist ver- gleichsweise einfach: üblicherweise sind von unten fest verrohr- te Materialleitungen (Quelle) mit den Kupplungen in einem Kupplungstisch verbunden. Von oben hängen flexible Material- leitungen, die am einen Ende fest mit den Rohrleitungen zu den Maschinen (Ziel) verbunden sind. Am freien Ende ist eine Kupplung, die bei Bedarf mit dem Gegenstück zur Materiallei- tung auf dem Kupplungstisch gekoppelt wird.

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