Extrusion 6-2022

64 kompakt Extrusion 6/2022 ➠ Fraunhofer-Institut für Betriebsfestig- keit und Systemzuverlässigkeit LBF www.lbf.fraunhofer.de schende aus dem Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässig- keit LBF in Darmstadt haben durch Zu- gabe einer geeigneten Additivrezeptur die Folienqualität signifikant verbessert. Der Fertigungsprozess wird effizienter und kostengünstiger. Vom 22. bis 26. Au- gust haben die Darmstädter Forscher im Rahmen ihrer Beteiligung an dem Fraun- hofer Cluster of Excellence Circular Plas- tics Economy CCPE auf der ACHEMA in Frankfurt weitere Einblicke in ihre Arbei- ten gegeben. So vielfältig die Branchen im Kunststoff- markt sind, so individuell sind die Heraus- forderungen und Lösungen dank maß- geschneiderter Additive für Kunststoffe. Bei der Herstellung von Folien ist zu be- achten, dass keine Fehlstellen wie Stip- pen/Gels oder Fischaugen sowie Perfora- tionen bzw. Abrisse auftreten, welche ins- besondere beim Einsatz von Rezyklaten beobachtet werden. Folien aus Polyethylen (PE) lassen sich heutzutage aus Folienrezyklaten herstel- len. Damit auch diese zuverlässig und haltbar sind, dürfen während ihrer Her- stellung keine Fehlstellen auftreten. For- Verbesserte Additivrezeptur für PE-Folien aus Folienrezyklaten vorgestellt Durch Zugabe einer geeigneten Additiv- rezeptur haben Wissenschaftler*innen aus dem Fraunhofer LBF eine erhebliche Verbesserung der Folienqualität erzielt, es treten deutlich weniger Fehlstellen und Abrisse auf: der optische Charakter der Rezyklatfolien wird brillanter und die me- chanischen Eigenschaften werden so auf- gewertet, dass ein weiterer Lebenszyklus für den Kunststoff möglich ist – ganz im Sinne einer zirkulären Kreislaufwirtschaft. Die Fraunhofer-Forschenden bieten seit vielen Jahren systemische Additiv- und Formulierungskompetenz aus einer Hand, die individuell auf die Erfordernisse und Anwendungen von KMU und Indus- trieunternehmen zusammengestellt und angepasst werden. Direkte Verwendung von Regranuliertem Rezyklat ist äußerst kritisch, da sie zu Rissen und Unvollkommenheiten in der Folie führt (Folie 1). Die Homogenisie- rung vor der Folienextrusion kann die Risse verhindern, aber die Unvollkom- menheiten bleiben im Material (Folie 2). Die Zugabe geeigneter Additive verhin- dert Rissbildung und reduziert die Anzahl und Größe der Unvollkommenheiten in der neuen Folie erheblich (Folie 3), v.l.n.r. (Fotos: Fraunhofer LBF) ➠ W. MÜLLER GmbH www.w-mueller-gmbh.de von W. MÜLLER. Peter Westveer, Com- mercial Director bei Flestic, ist von der Ko- operation sehr angetan: „Wir sind an W. MÜLLER herangetreten mit dem Ziel, un- seren Produktionsprozess zu optimieren und sind begeistert von den erreichten Verbesserungen. Die nun installierten Mehrfachblasköpfe passen problemlos auf unsere Anlagen und erlauben es uns effizienter und kostengünstiger zu pro- duzieren. Die Reduzierung der Zykluszeit und des Flaschengewichts spart Ressour- cen und Geld.“ Christian Müller, Geschäftsführer von W. MÜLLER, fügt hinzu: „Energieeffizienz und Prozesssicherheit waren schon immer von großer Bedeutung für uns und unsere Kunden. Durch die hohe Fertigungsquali- Der Blasformspezialist W. MÜLLER hat mit seiner Technologie beim Verpa- ckungshersteller Flestic den Produktions- prozess für Kunststoffflaschen optimiert. Mit neuen Blasköpfen versehen gelang es mit dem bestehenden Maschinenpark bei gleichbleibender Qualität den Material- verbrauch zu senken sowie die Zykluszeit und den Energieverbrauch zu reduzieren. Mit spezifisch gestalteten Blasköpfen von W. MÜLLER ist es Flestic gelungen, den Materialbedarf für seine Flaschen um 10 Prozent, die Verarbeitungstemperatur um 15 Prozent und die Zykluszeit um 20 Pro- zent zu reduzieren. Außerdem wurde die Wanddickenverteilung der Verpackungen optimiert, wodurch eine höhere Stabilität erzielt werden konnte. Mit den neuen Köpfen geht auch der Farbwechsel er- heblich rascher vonstatten. Flestic, ein führender Hersteller von Kunststoffverpackungen aus dem nieder- ländischen Dronten, vertraut bereits seit längerer Zeit auf die technische Expertise Leichter, schneller und effizienter tät und die spezifische Auslegung für den jeweiligen Anwendungsfall können un- sere Kunden ihre Blasformmaschinen nachhaltiger betreiben. Wir entwickeln die passende Lösung gemeinsam und sind froh, wieder ein Projekt erfolgreich abgeschlossen zu haben.“ Mit den neuen Mehrfachblasköpfen von W. MÜLLER produziert Verpackungshersteller Flestic rascher und mit geringerem Energieaufwand (Foto: W. MÜLLER)

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