Extrusion 6-2020

41 Extrusion 6/2020 der Packqualität und Maschineneffizienz konnten und wollten wir nicht mehr akzeptieren“, erklärt Marie. Unterstützung erhielt Badoit vom Mutterkonzern. Danone Wa- ters lobte einen Wettbewerb zwischen seinen einzelnen Mar- ken und ihren Werken aus. Diese wendeten sich schließlich an ihre Lieferanten. „Danone Waters suchte nach einer Verpa- ckungsmaschine, die durch signifikante Weiterentwicklungen insbesondere im Segment Schrumpftunnel den bisher verfüg- baren Standard der Schrumpffolienverarbeitung deutlich er- höht“, betont Stuhlmann. Besonders wichtig war dabei, dass der Schriftzug und das Markenlogo auf den Packs unverzerrt und faltenfrei dargestellt werden. Nach intensiven Gesprächen über die zu erreichenden neuen Spezifikationen und ersten erfolgversprechenden Tests erhielt KHS schließlich den Zuschlag für das Projekt. „Mit KHS verbin- det uns ein enges Vertrauensverhältnis. Ihre langjährige Ent- wicklungskompetenz im Bereich Verpackungsanlagen und die Stärken ihrer neuesten Maschinengeneration haben uns wieder einmal überzeugt“, erklärt Marie die Entscheidung. Für den Systemanbieter galt es nun, diese hohen Erwartungen vollständig zu erfüllen. Unter der Leitung von Christian Schil- ling, Gruppenleiter Schrumpftunnelentwicklung bei KHS, stellte der Maschinen- und Anlagenbauer ein erfahrenes Team aus Ex- perten der Konstruktion zusammen. Diese standen im engen Austausch mit den Ingenieuren in Saint Galmier. „Die Zusam- menarbeit der Teams verlief über die gesamte Laufzeit des Pro- jektes wie gewohnt partnerschaftlich, offen und absolut pro- fessionell“, berichtet Stuhlmann. Die erste Aufgabe des Expertenteams bestand darin, neue Komponenten für die Verpackungsmaschinen von Badoit zu entwickeln. In Kleve testeten die Verpackungsspezialisten alle Anlagenteile eingehend. Nach mehreren Optimierungsschlei- fen erfolgte die Integration der verbesserten Komponenten in die neueste Generation des Schrumpffolienpackers von KHS. „Wir haben dann eine Reihe weiterer Tests durchgeführt, um sicherzustellen, dass unsere Neuentwicklungen die hohen An- sprüche von Badoit erfüllen“, sagt Stuhlmann. Die Anlage er- hielt schließlich die Werksabnahme und wurde nach Saint Gal- mier geliefert. Dort ersetzte das KHS-Team den bisherigen Schrumpffolienpa- cker von KHS Kisters aus dem Jahre 1986 durch die optimierte Verpackungsmaschine. Nach der erfolgreichen Erstinbetrieb- nahme im Dezember 2017 fokussierten sich die Verpackungs- experten darauf, die Anlage und ihre Prozesse unter realen Pro- duktionsbedingungen zu optimieren. „Zunächst konnte im Zu- sammenspiel der verwendeten Schrumpffolien und der Maschi- ne die geforderte Packqualität noch nicht vollständig erreicht werden“, erklärt Stuhlmann. Deshalb haben die Spezialisten in den Folgemonaten immer wieder Komponenten der Anlage weiterentwickelt, gefertigt, eingebaut und getestet. Eine wesentliche Weiterentwicklung der neuen Maschinenge- neration bestand in der exakteren Verteilung der Heißluftzufüh- rung auf die beiden Bahnen. Auch die optimale Ausrichtung des beidseitigen Heißluftstroms auf die mit der Folie locker ein- geschlagenen Mulitpacks hatte für KHS oberste Priorität. „Bei- des ist für eine faltenfreie Qualität von entscheidender Bedeu- tung, da das optimale Prozessfenster für die zum Teil gegenläu- figen Auswirkungen äußerst beschränkt war“, erläutert Stuhl- KHS GmbH Juchostraße 20, 44143 Dortmund, Deutschland www.khs.com mann. Der Systemanbieter löste dieses Problem mithilfe einer Reihe von Weiterentwicklungen, darunter die speziell entwi- ckelte mittlere Tunneldüse, die in Zukunft auch für andere Pro- jekte zur Verfügung stehen wird. Für Faltenfreiheit sorgen auch die Sonderluftdüsen mit optimierten Düsenlochblechen. Darüber hinaus definiert der KHS-Kisters-Schrumpffolienpacker in den Bereichen Ressourcenschonung und Effizienz eine neue Benchmark. Unter anderem gelang es, eine deutlich reduzierte Foliendicke verarbeiten zu können. Des Weiteren erreicht die Maschine dank Folienbahnsteuerung eine optimale Folienbreite per Pack. Badoit und speziell seine Bediener profitieren außer- dem von einer vollautomatischen Folienbahnregelung, die nicht nur eine leichte Handhabung, sondern auch eine gleichblei- bend hohe Packqualität ermöglicht. „Dank dieser technischen Neuerungen konnten wir das vom Kunden vorgegebene Ziel, eine optimale Verpackungsqualität bei geringstmöglichem Ma- terialverbrauch zu bieten, erreichen“, erklärt Stuhlmann. Zu- dem gelang es dem Expertenteam, die Leistung der Verpa- ckungsmaschine zu erhöhen. Auf dem weiterentwickelten Schrumpfpacker können bei der bestehenden Linienleistung in zwei Bahnen insgesamt bis zu 37.000 Flaschen pro Stunde zu Sechserpacks verarbeitet werden. Die finale Abnahme Anfang 2019 verlief zur vollen Zufrieden- heit aller Beteiligten. „KHS konnte unsere Vorgaben in jeder Hinsicht erfüllen. Die Packqualität hat sich im Vergleich zu frü- her deutlich erhöht“, sagt Marie lobend. Faltenwurf und eine verzerrte Darstellung des Aufdrucks sind für die Premiummarke nun keine Probleme mehr. „Dank der verbesserten Qualität konnten wir die Beschriftungsgröße auf der Verpackung ver- doppeln“, berichtet Marie. „Für die Produktpräsentation ist das ein großer Vorteil. Unsere Marke ist für unsere Kunden nun sichtbarer als je zuvor.“ Auch das Management von Danone Waters zeigte sich vom Endergebnis überzeugt. Der französi- sche Mutterkonzern sieht das Projekt als exzellente Referenz für die gesamte Unternehmensgruppe. Der Schrumpffolienpacker Innopack Kisters SP A-H ermöglicht eine im Markt bisher unerreichte Qualität der Schrumpffolienverarbeitung mit einem nahezu faltenfreien Ergebnis

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