Extrusion 5-2025
Extrusion 5/2025 kompakt 44 ► SKZ – Das Kunststoff-Zentrum Dr.-Ing. Kurt Engelsing k.engelsing@skz.de mischem Medium, zählt zu den häu- figsten Schadensursachen bei Kunst- stoffbauteilen. Die bislang genormten Verfahren, etwa gemäß ISO 22088, er- lauben in der Regel lediglich ein qua- litatives Materialranking. Eine verläss- liche Lebensdauervorhersage war damit bislang kaum möglich. Im Rahmen eines vom Bundesmi- nisterium für Wirtschaft und Klima- schutz (BMWK) geförderten For- schungsprojekts ist es dem Kunst- stoff-Zentrum SKZ nun gelungen, ein neues Prüf- und Auswertekonzept zu entwickeln und zu validieren. Dieses ermöglicht erstmals eine quantitative Bewertung des Spannungsrissverhal- tens unter realitätsnahen Bedingun- gen. Die Methode erlaubt Aussagen darüber, wann ein Kunststoff unter definierten Prüfbedingungen – etwa Medium (zum Beispiel Desinfektions- mittel, Öle), Lasthöhe und Temperatur – versagt. Grundlage ist ein eigens entwickelter, beheizbarer Messauf- bau, der sich auf gängige Universal- prüfmaschinen adaptieren lässt. Durch die gezielte Temperaturanhe- bung kann die Prüfung zeitlich stark beschleunigt werden (Zeit-Tempera- tur-Superpositionsprinzip). Der realisierte Messaufbau mit kon- tinuierlicher Kraft und Dehnungsmes- sung bietet einen besonderen Vorteil: Neben Versagenszeiten kann auch der Einfluss von Beanspruchungs- dauer und Medium auf die Steifigkeit untersucht werden – etwa durch Weichmacherwirkung. Auch verarbei- tungsbedingte Faktoren wie Eigen- spannungen oder Molekülorientie- rungen lassen sich bewerten. Das Projekt wurde vom Bundesmi- nisterium für Wirtschaft und Klima- schutz (BMWK) unter dem Programm der industriellen Gemeinschaftsfor- schung (IGF) gefördert und von einem Ausschuss interessierter Unterneh- men begleitet. In einem ergänzenden FuE-Koope- rationsprojekt mit der IPT Institut für Prüftechnik Gerätebau GmbH & Co. KG – gefördert über das Zentrale In- novationsprogrammMittelstand (ZIM) – wurde ein entsprechendes Prüfge- rät mit mehreren Messstationen ent- wickelt. In seiner aktuellen Ausfüh- rung verfügt das neue Prüfgerät über sechs autarke Messstationen. Dieses erlaubt parallele Prüfungen mit un- terschiedlichen Medien, Kunststoffen oder Prüfbedingungen (Temperatur, Versuchsart, Prüfparameter). Es steht ab sofort am SKZ für indus- trielle Anwendungen zur Verfügung, um (zeitraffende) Prüfungen zur quantitativen Beurteilung der Me- dien-Spannungsrissbeständigkeit (Versagenszeiten sowie Kriechverfor- mung) von Kunststoffen durchzufüh- ren. Mit dieser Entwicklung leistet das SKZ einen wichtigen Beitrag zur Scha- densprävention bei Kunststoffbautei- len. menden Fachkräfte- mangel. Reifenhäuser Next setzt dabei auf ein Team von ausgewiesenen AI- und Daten-Experten, die bereits heute mit Kunden weltweit zusammenarbeiten. Jan Karnath, Chief Digital Officer (CDO) der Reifenhäuser Gruppe, sagt: „Industrial AI wird ein entscheidender Gamechanger für globale Produzen- ten. Mit Reifenhäuser NEXT bringen Mit einem klaren Fokus auf AI-ge- stützte Systeme bündelt die Reifen- häuser Gruppe ihre Kompetenzen in Digitalisierung und Learning ab sofort unter der neuen Marke Reifenhäuser NEXT. Der eigenständige Geschäfts- bereich bringt Industrial AI unmittel- bar in die Fertigungshallen globaler Produzenten. Auf der K 2025 wird Reifenhäuser NEXT erstmals seine drei modularen Product-Streams NEXT.AI, NEXT.Lear- ning und NEXT.Data vorstellen. Sie be- fähigen Produzenten weltweit, künst- liche Intelligenz schnell, effizient und passgenau in ihre Produktionspro- zesse zu integrieren. Ob Prozessopti- mierung oder Echtzeitqualitätssi- cherung – die NEXT-Lösungen lassen sich nahtlos in neue und bestehende Anlagen einbinden, liefern messbare Effizienzgewinne und machen Herstel- ler unabhängiger vom stetig zuneh- Neuer Geschäftsbereich bringt Industrial AI direkt zum Kunden Prozessoptimierung oder Echtzeitqualitäts- sicherung – die NEXT- Lösungen lassen sich nahtlos in neue und bestehende Anlagen einbinden wir diese Technologien direkt in die Fertigungshallen unserer Kunden und steigern so Produktivität und Wettbe- werbsfähigkeit nachhaltig.“ 80 Prozent der „Fortune 500“ Un- ternehmen nutzen bereits Generative AI (McKinsey). Der Markt für Industrial AI wächst bis zum Jahr 2030 auf circa
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