Extrusion 5-2025
www.extrusion-global.com Extrusion 5/2025 kompakt 41 ► ZwickRoell GmbH & Co. KG www.zwickroell.com aufnehmern und Prüfwerkzeugen ausgestattet und verfügen über eine Temperierkammer, die Versuche im Bereich von –70 °C bis +250 °C er- möglicht. Darüber hinaus nutzt der Campus einen servohydraulischen Portalprüf- stand mit einem großzügigen Spann- feld von 4.000 x 3.000 mm. Ausge- stattet ist er mit zwei Portalen und drei hydrostatisch gelagerten Prüfzy- lindern (zwei mit 100 kN, einer mit 50 kN), deren Lasten und Frequenzen frei geregelt werden können. Damit lassen sich auch großflächige Bauteile unter realistischen Bedingungen prü- fen. Zur präzisen Analyse des Deh- nungsverhaltens kommen außerdem optische Messsysteme zum Einsatz, mit denen selbst kleinste Verformun- gen im Mikrometerbereich erfasst werden können. Ergänzend werden Zug- und Durchstoßversuche mit einer maximalen Prüfkraft von 40 Ki- lonewton und Geschwindigkeiten von bis zu 20 m pro Sekunde durchgeführt – ideal für die Nachbildung crashrele- vanter Belastungen. Am Forschungscampus Open Hy- brid LabFactory (OHLF) in Wolfsburg arbeiten Wissenschaft und Industrie gemeinsam an der Entwicklung neuer Materialien für die Automobilindus- trie. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie Metalle, Kunststoffe und Klebver- bindungen so weiterentwickelt wer- den können, dass sie sich effizient recyceln und wiederverwenden las- sen. Als Technologiepartner unter- stützt ZwickRoell diese Forschung mit präzisen Prüfsystemen und umfas- sender Anwendungserfahrung. Die Anforderungen an die Prüftech- nik sind hoch: Um hybride und neuar- tige Werkstoffe realitätsnah zu untersuchen, müssen unterschied- lichste Belastungsszenarien simuliert werden. Dafür braucht es sowohl fle- xibel einsetzbare als auch speziali- sierte Anlagen. Neben der klassischen Ermittlung von Materialkennwerten mit quasistatischen Methoden wer- den auch komplexe Ermüdungs- und Hochgeschwindigkeitsprüfungen durchgeführt. Besonders bei der Beurteilung der Dauerfestigkeit kommen zyklische Be- lastungen zum Einsatz – zum Beispiel durch Zug, Druck, Biegung, Torsion oder Scherkräfte. Diese sogenannten Dauerschwingversuche liefern wich- tige Erkenntnisse zur Grenzbelastung eines Werkstoffs. Ziel ist es, zu be- stimmen, ab wann ein Bauteil unter wiederholter Beanspruchung versagt. Die gewonnenen Daten fließen unter anderem in die Erstellung von Wöh- lerkurven (s-n-Kurven) ein, die Rück- schlüsse auf die Lebensdauer unter bestimmten Spannungsverhältnissen erlauben. Für die Umsetzung dieser Versuche stehen dem OHLF verschiedene Prüf- lösungen von ZwickRoell zur Verfü- gung: darunter mehrere AllroundLine- Prüfmaschinen mit einem Kraftbe- reich von 50 bis 250 kN. Sie sind mit unterschiedlichen Längenänderungs- Prüftechnologie für nachhaltige Materialentwicklung ZwickRoell-Prüftechnologie im Einsatz am Forschungscampus OHLF (Bildquelle: ZwickRoell GmbH & Co. KG) ZwickRoell unterstützt nicht nur mit leistungsfähiger Technik, sondern auch mit einem verlässlichen Service. „Die ZwickRoell Prüfsysteme überzeu- gen durch ihre präzise Technologie, zuverlässige Leistung und ihre Vielsei- tigkeit für anspruchsvolle Anwendun- gen“, sagt Florian Holze, Leiter des Technikums am Forschungscampus OHLF. Besonders geschätzt wird die unkomplizierte Wartung und der schnelle technische Support – beides wichtig, um den laufenden For- schungsbetrieb nicht zu unterbre- chen. Die enge Partnerschaft zwischen ZwickRoell und dem OHLF schafft die Voraussetzungen für eine fundierte Materialforschung unter praxisnahen Bedingungen. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung von Komponenten mit reduziertem ökolo- gischem Fußabdruck – und damit zur Transformation der Automobilindus- trie hin zu mehr Nachhaltigkeit.
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy ODIwMTI=