Extrusion 4-2025

xx Extrusion 7/2024 Wird Luft abgekühlt, kann weniger Wasser in ihr gebun- den werden, das heißt, mit kleiner werdendem mmax steigt die relative Feuchte der Luft an (siehe obige Formel). Erreicht bei weiterer Abkühlung die relative Feuchte 100 Prozent, kann der Wasserdampf nicht mehr gebunden werden und kondensiert als Wassertröpfchen (Tau, Nebel, Regen). Die Temperatur, bei der dies geschieht, wird als Taupunkttemperatur bezeichnet. Bei 100 Prozent Luft- feuchte haben die Lufttemperatur und die Taupunkttem- peratur den gleichen Wert. Erwärmt man diese (nunmehr abgeregnete) Luft wieder, bleibt deren Taupunkttempera- tur – und damit ihr absoluter Feuchtegehalt – konstant, die relative Feuchte nimmt ab. Der Taupunkt, genauer die Taupunkttemperatur, ist also ein Maß für den absoluten Feuchtegehalt der Luft (g Was- serdampf je m³ Luft). Die Taupunkttemperatur wird in °C angegeben. Zu berücksichtigen ist, dass die Taupunkttem- peratur als Maß für die Luftfeuchtigkeit keine real vorlie- gende Temperatur ist. Es handelt sich vielmehr um die Temperatur, bei der Luft zu 100 Prozent mit Wasserdampf gesättigt ist. Folglich gehört zu jeder Taupunkttemperatur ein spezifischer Wassergehalt. Jeder kennt den Effekt, dass kalte Brillengläser in war- men Räumen beschlagen können. Wir wissen dann, dass die Temperatur der Brillengläser in diesem Fall gleich oder niedriger ist, als die Taupunkttemperatur der Raumluft. An Flächen, deren Temperatur die Taupunkttemperatur un- terschreitet, kondensiert das Wasser (Taubildung). Bleibt festzuhalten: Je geringer der Wasserdampfgehalt der Luft ist, desto niedriger (tiefer) ist deren Taupunkttem- peratur. Oder: Je trockener Luft ist, desto tiefer ist ihr Tau- punkt oder besser ihre Taupunkttemperatur. Um eine Vor- stellung über die maximal mögliche Wasseraufnahme von Luft zu erhalten zwei Werte: bei 100 °C heißer Luft sind es 600 g/m 3 , bei 0 °C lediglich 4,8 g/m 3 . Bei der Warmlufttrocknung schwankt der Taupunkt ab- hängig von den aktuellen Klimabedingungen der Umge- bung, während er bei der Trockenlufttrocknung in vorgegebenen Grenzen wetterunabhängig stabil gehalten wird. Berücksichtigt werden sollte aber, dass sehr tiefe Tau- punkttemperaturen mit einem erheblichen Energieauf- wand bei der Luftaufbereitung (Trocknung der Luft) verbunden sind. Für das Trocknen der meisten hygroskopischen Kunst- stoffe genügt eine Taupunkttemperatur von circa -20 °C. Bei gleichbleibender Trocknungstemperatur bewirken un- terschiedliche Taupunkttemperaturen erfahrungsgemäß nur kleine Geschwindigkeitsunterschiede beim Trocknen, während sie zusammen mit der Trocknungstemperatur die minimal erreichbare Restfeuchte (Gleichgewichtszustand zwischen Granulatfeuchte und Trockenluft) bestimmen. Diese Zusammenhänge erklären wir in der der nächsten Ausgabe von Mo’s Corner. Extrusion 4/2025 41 ► motan holding gmbh Konstanz, Germany www.motan-group.com, www.moscorner.com Stichworte • Taupunkt • Taupunkttemperatur • Restfeuchte • Relative Feuchte MAAG’s two-stage filtration with BRF and ERF filters ensures stable processing, minimal loss, and premium pellet quality. Rethink plastic recycling – for recyclates with virgin-like performance! Boost Your Recycling Efficiency! maag.com

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