Extrusion 4-2025

Extrusion 4/2025 16 Branche Intern ► PlasticsEurope Deutschland e. V. plasticseurope.org weniger Bürokratie und bezahlbare Energie.“ Bunte zeigt sich jedoch verhalten optimistisch, dass die neue Bundes- regierung die Probleme erkannt hat und angeht: „Der Koalitionsvertrag setzt die richtigen Schwerpunkte, um Die Kunststoffproduktion in Deutschland ist im vierten Quartal 2024 kräftig gesunken. Laut dem aktuellen Quartalsbericht von Plastics Europe Deutschland ging die Herstel- lung von Kunststoffen in Primärfor- men im Vergleich zum Vorquartal um 5,2 Prozent zurück. Auch der Umsatz schrumpfte und lag im vierten Quartal bei rund 6,4 Milliarden Euro. Dem Außenhandel erging es nicht besser, die Exporte sanken um 9,4 Prozent. Hauptgrund für den Rückgang war die schwache Nachfrage nach Kunst- stoffen aus der Industrie. Die Wirt- schaft in Deutschland schrumpfte das zweite Jahr in Folge. Wichtige Ab- nehmerbranchen wie Bauwirtschaft, Maschinenbau und Automobilindu- strie produzierten weniger. Auch aus dem Ausland kamen weniger Auf- träge, besonders aus Europa. Wachs- tumsimpulse aus China und den USA reichten nicht aus, um das auszuglei- chen. Zusätzlich belasten hohe Ener- giepreise, langwierige Genehmi- gungsverfahren und die Androhung von Zöllen viele Betriebe. Auch für 2025 erwartet die Branche keine Trendwende. „Viele Unterneh- men fahren zurzeit auf Sicht, weil die Rahmenbedingungen so schwierig sind“, erklärt Dr. Christine Bunte, Hauptgeschäftsführerin von Plastics Europe Deutschland. „Um die Kunst- stoffindustrie wieder in Schwung zu bringen, braucht es vor allem mehr Planungssicherheit für Investitionen, Flaute zum Jahresende – Kunststofferzeugung sinkt deutlich mentar, dass Genehmigungsverfah- ren spürbar verkürzt werden und die- ses Vorhaben für alle Moderni- sierungs- und Bauvorhaben von In- dustrieanlagen gilt.” Auch für eine wettbewerbsfähige Kreislaufwirtschaft, etwa durch ver- bindliche Marktanreize für Rezyklate, senden die Parteien wichtige Signale. So wird chemisches Recycling unter- stützt, eine Revision von § 21 des Ver- packungsgesetzes angestrebt und die EU-Verpackungsverordnung soll prak- tikabel umgesetzt werden. Auf Basis der Nationalen Kreislaufwirtschafts- strategie (NKWS) ist ein Eckpunktepa- pier mit diesen und weiteren Sofort- maßnahmen geplant. “Gerne werden uns als Verband bei der Erarbeitung dieses Papiers von Anfang an kon- struktiv mit unserer Expertise einbrin- gen”, so Dr. Bunte. Im Bereich der Forschungsförde- rung sieht Plastics Europe Deutsch- land noch Verbesserungsbedarf. Der Transfer von Forschung zur Anwen- dung ist auch in der Chemie von höchster Relevanz für die Wettbe- werbsfähigkeit. So gilt es, neue Recy- clingtechnologien schneller zur Marktreife zu bringen und zügig zu skalieren. Entsprechende Förderpro- gramme, etwa für Pilotanlagen und Demonstrationsprojekte, sieht der Koalitionsbetrag jedoch nicht vor. Dr. Christine Bunte fasst zusam- men: „Um unseren Industriestandort zu sichern, braucht es Planungssi- cherheit sowie umfassende und ent- schlossene Reformen. Die Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen sind ein erster wichtiger Schritt in diese Rich- tung. Daher zählt einmal mehr: jetzt kommt es auf die Umsetzung an!” Wettbewerbsfähigkeit und Kreislauf- wirtschaft zu stärken. Doch die neue Regierung muss jetzt auch liefern, was sie angekündigt hat.“ Diese bietet einen detaillierten Ein- blick in die gesamte Produktlinie des Unternehmens, die eine breite Palette an Standard- und kundenspezifischen Guill Tool & Engineering, weltweit führend in der Entwicklung und Her- stellung von Extrusionswerkzeugen, hat seine neue Website vorgestellt. Neu gestaltete, informative Website

RkJQdWJsaXNoZXIy ODIwMTI=