Extrusion 4-2020

cher zu werden. Die erste besteht darin, die Verpackung mit neuen Harzen herzu- stellen, bei denen weniger Kunststoff verwendet werden kann. Dies hilft bei Problemen wie Haltbarkeit und Hygiene, bei denen durch das Extrudieren eines speziellen Materials mehrere laminierte und heterogene Substrate überflüssig werden. Das zweite ist die Art und Wei- se, wie die Industrie daran arbeitet, die Struktur von Verpackungen zu vereinfa- chen, indem kompatible Harze verwen- det werden, um die Recyclingfähigkeit als Teil der Kreislaufwirtschaft zu verbes- sern. Das Problem ist nicht die Herstel- lung von Kunststoff, sondern die Entsor- gung nach dem Gebrauch. Ist das die nächste große Herausfor- derung der Industrie? Rossi : Ja, keine Frage. Wie wir alle wis- sen, hat sich die EU sehr ehrgeizige Ziele gesetzt, um die Kunststoffproduktion zu reduzieren und das Recyclingniveau zu erhöhen. Es ist jedoch sehr schwierig, den Bedarf an Sauerstoffbarrieren mit der alleinigen Verwendung von Polyolefi- nen zu erreichen. Eine Lösung besteht darin, bi-orientierte Blasfolien in der so- genannten Triple-Bubble-Technologie zu extrudieren, bei der die Orientierung der Moleküle die Eigenschaften der in All- zweckverpackungen verwendeten Stan- dardharze dramatisch verbessert. Die Sauerstoffbarriere ist nicht so gut wie die von EVOH oder PA, aber gut genug, um einen Großteil der Verpackungen zu er- setzen, in denen sie derzeit verwendet werden. Es gibt keine einfachen Lösun- gen, aber die Nachfrage treibt Forschung und Entwicklung voran und bringt neue Technologien hervor – das gilt auch für die Extrusion. Vielen Dank für das Gespräch, Herr Rossi! Vetaphone A/S Fabriksvej 11, DK-6000 Kolding, Denmark www.vetaphone.com 42 Oberflächenbehandlung – Interview Extrusion 4/2020

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