Extrusion 4-2020

Ob Atemschutzmasken, Acrylglas-Schutz oder medizinisches Material: Die Corona-Krise zeigt deutlich, dass unsere Gesellschaft auf Kunst- stoff angewiesen ist. Die Diskussion, ob das Material mit seinem ramponierten Image aus unserem Leben verschwinden soll, ist durch die Pandemie verstummt. Zahlreiche Unterneh- men aus Oberösterreich leisten mit ihren Erzeugnissen einen wichtigen Beitrag, um den gesundheitlichen Kollateralschaden in Grenzen zu halten. U nser Alltag hat sich verändert. Mund-Nasenschutz ist beim Einkaufen oder im öffentlichen Verkehrsmittel zum Pflicht- programm geworden. KassiererInnen an den Supermarktkas- sen sitzen hinter Acryl-Glasscheiben. Wir zahlen bevorzugt mit Karten aus Plastik und in manchen Arztpraxen und vor allem Spitälern fühlen wir uns optisch an „Star Wars“ erinnert. Der Schutz vor dem Virus COVID-19 hat höchste Priorität, um den wirtschaftlichen Stillstand und damit die Kapitulation und den Niedergang unserer Gesellschaft zu verhindern. Prävention auf höchstem Niveau erfordert Innovationen, Kreativität und so manchen unkonventionellen Zugang zu Lösungen. In den USA bauen Automobilkonzerne mittlerweile Beatmungsgeräte, in 20 Imagewechsel – Kunststoff in Zeiten von Corona Extrusion 4/2020 Kunststoff rettet Leben Der Feuerwehrausstatter Rosenbauer stellt auch Gesichtsabdeckungen zum Schutz vor dem Virus her (Bildrecht: Rosenbauer) Manfred Hackl, CEO EREMA Group GmbH: „Die Corona-Pandemie hat den Blick der Konsumenten auch wieder auf die Vorteile von Kunststoff als Verpackungsmaterial gelenkt und bewusst gemacht, welche Bedeutung dieser Werkstoff gerade auch in der Medizin- technik hat. Die Branche hat zuletzt in vielen unternehmensübergreifenden Aktivitäten wie zum Beispiel der kurzfristigen Umstellung auf die Produktion von Schutzausrüstung bewiesen, dass sie flexibel und lösungsorientiert ist. Beide Eigenschaften sind nötig, um gemeinsam die Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe weiterhin voranzutreiben. Das gestiegene Bewusstsein der Bevölkerung für die Bedeutung dieses Werkstoffes kann für dieses Vorhaben, das eine sachliche Auseinander- setzung braucht, nur hilfreich sein.“ (Bildrecht: EREMA) Vorarlberg erlebt die totgesagte Textilindustrie eine Renais- sance. Oberösterreich hat das Privileg, dass hier Firmen ansässig sind, die Produkte erzeugen und entwickeln können, ohne dass große Umwälzungen notwendig sind. Unternehmen stellen sich der Herausforderung Die in Arztpraxen, Spitälern, Alten- und Pflegeheimen inzwi- schen omnipräsenten Schutzschilde für das Gesicht werden von der Firma Eremit – einem Partner des Kunststoff-Clusters – hergestellt. Der Feuerwehr-Ausstatter Rosenbauer hat einen Gesichtsschutz entwickelt, mit dem sich Menschen, die auch in Zeiten des Coronavirus häufig mit anderen Personen engeren

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