Extrusion 4-2017

Mangelhafte Erfassung und unterschiedliche Einstellungsmodalitäten bei Prozessparametern zählten bislang zu den größten Nachteilen beim Thermoformen. Die Produktionsqualität war abhängig vom Wissen der Mitarbeiter und den Einstellungen an der Maschine, eine Möglichkeit zur Echtzeit-Erfassung des Prozesses gab es nicht. Dank modernster Messtechnologie mit speziell an- gepasster Sensorik, entwickelt von der Toolvision GmbH, ist es nun möglich, dass Produktionsprozesse in jeder Phase überwacht, dokumentiert und mithilfe einer individuellen Software als Grafik visualisiert werden. Das Sensorpaket wird in die Maschine integriert und genau auf die Werkzeuge abgestimmt, um die wesentlichen Parameter sichtbar zu machen und Ausschuss sowie eine Nachproduktion zu vermeiden: Sobald die Sensoren oder die eingebaute Infrarotkamera eine Abweichung während des Prozesses feststellen, erfolgt eine Fehler- meldung – mangelhafte Produkte werden sofort erkannt und können aussortiert werden. „Die unzureichende Erfassung von Pro- zessdaten zählt zu den großen Nachtei- len bei der Thermoformung“, erklärt Pe- ter Schöberl, Geschäftsführer der Tool- vision GmbH. „Die Werkzeuge und Ma- schinen sind oft nicht mit integrierter Sensorik zur Überprüfung von Tempera- turen, Drücken, Wegen, Kräften und Zu- standsdaten ausgerüstet.“ Hohe Aus- schussmengen, die Abnutzung von Werkzeug und Maschine sowie in der Konsequenz ein sehr hoher Stückkosten- faktor können die Folgen sein. Gerade Innovative Messtechnologie ermöglicht einheitliche Qualitätskontrolle beim Thermoformen für die Lebensmittelbranche ist das ein großes Problem, da hier Schnelligkeit und Effizienz besonders gefragt sind. Gleichzeitig gehören unentwegt steigen- de Qualitätsansprüche durch automati- sierte Weiterverarbeitung und eine lange Produktionskette zum Alltag. Lebensmit- telproduzenten verlangen eine hundert- prozentig nachvollziehbare und doku- mentierte Qualität der Dauerproduktion unter Berücksichtigung spezieller Krite- rien, was nur durch eine elektronische Prozesskontrolle möglich ist. 40 Messtechnik Extrusion 4/2017 Bisherige Lösungen nicht zielführend Bei der Maschineneinstellung wurde bis- her auf das Fingerspitzengefühl der Mit- arbeiter gesetzt. „Die Qualität in der Pro- duktion war hauptsächlich von den Vor- einstellungen und dem Know-how des Werkstattpersonals und der Techniker abhängig. Dies führte oft zu unterschied- licher Produkteigenschaft und Qualität der einzelnen Stücke. Außerdem war ei- ne zufriedenstellende Analyse des ei- gentlichen Thermoformungsprozesses in Echtzeit nicht möglich“, so Schöberl. Aufgrund dieses Trial- and Error-Prinzips konnte auch eine optimale Qualitätssi- cherung nicht gewährleistet werden. Mit einer präzisen Infrarotkamera kann nun die Temperatur an Werkzeug und Folie visualisiert und überwacht werden ( Alle Bilder, Quelle: Toolvision GmbH ) Die integrierte Infrarotkamera nimmt bereits feinste Temperaturabweichun- gen wahr und übermittelt sofort eine Fehlermeldung ans System. Hier wird ein Kavitätenlayout im Bild-Modus gezeigt

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