Extrusion 3-2023

41 Extrusion 3/2023 trange sowie die Prüfung der Maschinengängigkeit der Folie noch ausständig sind“, erklärt Landena-Projektleiter Peter Sen- zenberger. Gewicht reduziert Die Auswertungen mit dem Ökodesign-Tool haben gezeigt, dass für die meisten Anwendungen eine Weißeinfärbung der be- druckten und metallisierten PP-Folie für den Lichtschutz aus- reicht. Im Vergleich zum kaum recyclingfähigen Kunststoff- Aluminium-Verbund reduziert sich das Verpackungsgewicht um 21 Prozent, die Recyclingfähigkeit beträgt mehr als 90 Prozent und eine CO 2 -Reduktion von 18 bis 29 Prozent wäre möglich. „Beim Wechsel vom Papier-Aluminium-Kunststoff-Verbund auf die PP-Folie hat sich allerdings herausgestellt, dass eine CO 2 -Re- duktion nur bei sehr hohen Recyclingquoten von 70 bis 80 Pro- zent erzielt werden kann“, sagt Norbert Neumayer, Verkaufs- und Marketingleiter bei Jodl-Verpackungen. Das Verpackungs- gewicht reduziert sich trotzdem um elf Prozent und die Recy- clingfähigkeit würde bei über 90 Prozent liegen. CO 2 -Bilanz verbessert Die PETman GmbH in Frankenburg stellt PET-Folien her und ent- wickelt auch neue Produkte. Im Projekt wollte Geschäftsführer Markus Neudorfer mit dem OFI Verpackungen für Schnittkäse unter die Lupe nehmen: „Wir wollten die Recyclingfähigkeit und die CO 2 -Bilanz verbessern.“ Die bestehende nicht rezyklierbare PET/PE-Tiefziehfolie mit der wiederverschließbaren PET/PE-Sie- gelfolie sollte durch eine Monomaterial-PET-Tiefziehfolie mit und ohne 100 Prozent Rezyklatanteil ersetzt werden. Dabei wurden zwei Foliendicken der PET-Monomaterialunterfolie mit einer po- lyolefinbasierten Siegelfolie untersucht. Maschinengängigkeit ist gegeben Anhand von Abfüllversuchen bei einem Käsehersteller und an- schließenden Lagerversuchen über die Mindesthaltbarkeitsdauer hinaus zeigte sich, dass die Abpackmaschinen nicht an das neue Material angepasst werden müssen und genau dieselben Men- gen in der gleichen Zeit schaffen. Dabei genügte eine um 35 Grad niedrigere Siegeltemperatur. Bei allen Verpackungsvarian- ten war der Produktschutz gleichwertig zur aktuellen Verpa- ckung. Die alternativen Materialien reduzieren das Verpackungs- gewicht um fünf bis elf Prozent. Es ergibt sich eine CO 2 -Reduk- tion von sechs bis 17 Prozent. Wird 100 Prozent Rezyklat ver- wendet, liegt die CO 2 -Reduktion bei etwa 17 Prozent. Die im Projekt getestete Verpackung weist derzeit noch keine ausrei- chend hohe Gesamt-Recyclingfähigkeit auf, was jedoch durch die Weiterentwicklung der Oberfolie zukünftig gelöst werden soll. Ausblick auf weitere Zusammenarbeit Landena und Jodl wollen zu recyclingfähigen Verpackungen wei- ter zusammenarbeiten. Die aktuell entwickelte recyclingfähige Lösung wird wahrscheinlich weiterverfolgt. Auch mit der PET- man GmbH führt Landena Gespräche über eine Kooperation bei PET-Dosen und Rezyklateinsatz. PETman und Jodl Verpackungen wollen in Zukunft bei recyclingfähigen Siegelfolien für PET-Mo- nomaterialschalen kooperieren. Sollte sich die Pankrazhofer GmbH für einen Markttest der PP-Verpackung entscheiden, wäre das OFI als fachlicher Berater angedacht. Außerdem wol- len die Projektpartner auch künftig gemeinsam an Themen ar- beiten. Innovation durch Kooperation Als Beispiel dafür ist die Weiterverfolgung von kreislauffähigen Verpackungslösungen von Landena und Jodl zu nennen. Sie haben sich dazu entschlossen, im von der FFG geförderten Pro- jekt „flex4loop“, das vom Lebensmittel- und Kunststoff-Cluster geleitet wird, über die nächsten drei Jahre mitzuwirken. „Ein ausschlaggebender Punkt für diese Entscheidung war sicher die positive Erfahrung bei der Zusammenarbeit in diesem Projekt mit dem Lebensmittel-Cluster sowie dem OFI. Durch Kooperations- projekte im Lebensmittel-Cluster haben so auch KMU die Chance, Forschung und Entwicklung gemeinsam mit For- schungspartnern zu realisieren. So fördern wir in unserem Netz- werk Innovation durch Kooperation“, betont Lebensmittel- Cluster-Managerin Heidrun Hochreiter. Dieses Projekt wird aus Mitteln der oö. Wirtschafts- und For- schungsstrategie #upperVISION2030 vom Land OÖ gefördert. ➠ Business Upper Austria – OÖ Wirtschaftsagentur GmbH Lebenmittel-Cluster Hafenstraße 47-51, A-4020 Linz, Österreich www.lebensmittel-cluster.at ➠ Landena Wels KG www.landenawels.at ➠ Pankrazhofer GmbH www.pankrazhofer.at ➠ Jodl Verpackungen GmbH www.jodl.at ➠ PETman GmbH www.petman.at ➠ OFI Österreichisches Forschungsinstitut für Chemie und Technik www.ofi.at www.smart-extrusion.com

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