Extrusion 3-2019

Metallfolien ausgestattet, die mit einer innovativen Lasertechnik extrem präzise gebohrt werden. Denn die Anforderungen an die Bohrun- gen sind hoch: Bei Porendurchmessern unter einem hundertstel Millimeter soll der Durchsatz des Filters den großen Wassermengen im Klärwerk gerecht werden und robust funktionieren. Dies wird über eine möglichst hohe Porosität erreicht, das heißt ein möglichst großer Teil der Filterfläche soll von Bohrlöchern eingenommen werden. Für dieses ambitionierte Projekt haben sich fünf Partner zusammengeschlossen: Neben dem Projektkoordinator KLASS- Filter GmbH sind an dem Projekt die LaserJob GmbH, die LUNOVU GmbH, die OptiY GmbH und das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT beteiligt. Effizient und genau bohren mit Ultrakurzpulslasern Am Fraunhofer ILT in Aachen arbeiten Wissenschaftler schon seit einigen Jahren in verschiedenen Arbeitsgruppen an der Technologie für das effiziente Bohren mit Durchmessern deutlich unter einem Milli- meter. Besonders geeignet sind dafür La- Mikroplastik – das sind winzige Teilchen in unserem Abwasser. Sie herauszufiltern, stellt die Abwasserbetriebe vor große Herausforde- rungen. Eine Gruppe von fünf Partnern aus Industrie und Forschung will jetzt einen neuen Filter entwickeln, der mit lasergebohrten Löchern bis zu 10 Mikrometer kleine Partikel effizient auch bei großen Wassermengen herausfiltert. M ikroplastik entsteht auf verschiede- nen Wegen – sei es als Abrieb von Fahrzeugreifen oder beim Waschen mo- derner Funktionstextilien. Dazu kommen noch bestimmte Kosmetikbestandteile, wo Mikroplastik als Füllstoff oder Binde- mittel verwendet wird. Solche Teilchen gelangen früher oder später in unser Ab- wasser und stellen die regulären Klärwer- ke vor erhebliche Probleme. Gerade winzige Partikel unter einem hal- ben Millimeter lassen sich kaum heraus- filtern und landen damit im Wasserkreis- lauf. Sie erreichen inzwischen alle Welt- meere und gelangen bis in die Nah- 64 Über den Tellerrand der Extrusion geschaut Extrusion 3/2019 rungskette. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert jetzt das Projekt “ Innovative Filtermodule für die Abscheidung von Mikroplastik aus Abwasser (SimConDrill) ”. In diesem Vorhaben entwickeln die Partner aus In- dustrie und Wissenschaft einen Filter, der Partikel bis zu zehn Mikrometer robust und effizient vom Abwasser trennt. Wasser filtern mit dem SimConDrill- Zyklonfilter Im Projekt SimConDrill wird die Techno- logie erforscht, mit der sich ein langlebi- ges Filtermodul herstellen lässt, das Mi- kroplastikpartikel sicher und verstop- fungsfrei aus Abwässern abscheiden kann. Der Ausgangspunkt ist dabei der patentierte Zyklonfilter der KLASS-Filter GmbH. Dieser Filter wird mit speziellen Mikrobohrung in einer Edelstahlfolie mit einem Austrittsdurchmesser von unter 10 Mikrometern (© Fraunhofer ILT, Aachen) Der SimConDrill-Zyklonfilter soll bis zu 10 µm kleine Partikel effizient aus großen Wassermengen herausfiltern (© KLASS-Filter GmbH, Türkenfeld) Neuer Wasserfilter entfernt Mikroplastik mit lasergebohrten Kleinstlöchern

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