Extrusion 2-2022

50 Serie mit Tipps und Tricks Extrusion 2/2022 Das Dosieren von Schüttgütern mit schlechten Fließeigenschaf- ten kann mitunter durchaus problematisch sein. Das betrifft ins- besondere Materialien, die zu Brückenbildung neigen, Böschungswinkel >45° oder starke Bindungskräfte aufweisen. Beispiele sind Talkum, Pigmente, Mahlgut, Schnitzel, Flakes oder Fasern. Ein naheliegender Gedanke könnte nun sein, einen Material- trichter mit Rührwerk einzusetzen – was jedoch gerade bei brü- ckenbildenden Materialien nicht zwingend erfolgreich sein muss. Zudem besteht bei einem mechanischen Rührwerk die Gefahr, Wozu gibt es Dosiersysteme mit flexiblen Behältern? empfindliches Material, etwa Fasern, zu schädigen. Hinzu kommt der erhebliche Reinigungsaufwand bei Materialwech- seln. Als Alternative bieten sich für solche Fälle Dosiersysteme mit einem flexiblen Materialbehälter sowie einer von außen wirken- den Austragshilfe (Massagerollen oder Massagepaddel) an. An- geboten werden solche Dosiersysteme in volumetrischer und gravimetrischer Ausführung. Vereinfacht dargestellt „kneten“ die Rollen, die Außenseite des Materialbehälters, wodurch das Material nach unten zur Do- sierschnecke befördert wird. Das Prinzip ermöglicht somit das aktive Füllen der Dosierschnecken, ohne dass sich ein Rührwerk im direkten Kontakt mit dem Material befindet. So werden auch zerbrechliche und schwierige Materialien geschont. Angetrie- ben werden die Austragshilfen über den Antrieb der Dosier- schnecke oder von einem unabhängigen Motor, über den sich die Intensität der Schwingungen der Austragshilfen material- spezifisch einstellen lässt. Folge 66 – Mo erklärt spezielle Aspekte des Dosierens Der flexible Materialbehälter ist in wenigen Augenblicken ausgetauscht (Bilder: motan-colortronic)

RkJQdWJsaXNoZXIy ODIwMTI=