Extrusion 1-2023

Positionserfassung leicht gemacht – Magnetostriktive Wegaufnehmer für die Kunststoffrecyclingindustrie 26 Automatisierung – Anwenderbericht Extrusion 1/2023 2 019 fielen in Deutschland pro Kopf 76 Kilogramm Kunst- stoffmüll an, die Hälfte davon Plastikverpackungen 1 , die im Gelben Sack gesammelt werden. Ein Teil davon wird dem Roh- stoffkreislauf wieder zugeführt. Ein aufwendiger Prozess aus Sor- tieren, Schreddern, Waschen und Aufschmelzen des sortenreinen Materials. Das geschmolzene Recyclat läuft an- schließend durch Bandschmelzefilter, um letzte Verunreinigun- Dank drehbarem Anschluss ist der stabförmige Hyperwave Sensor von GEFRAN flexibel einbaubar (Bild: BritAS Recycling GmbH) Die BritAS Recycling GmbH verlässt sich in ihren Bandschmelzefiltern seit 25 Jahren auf Massedrucksensoren und Temperatur- fühler von GEFRAN. Seit kurzem setzt das Hanauer Unternehmen auch berührungs- lose Linearwegaufnehmer der Hyperwave- Serie zur Echtzeit-Positionserfassung der Hydraulikkolben in den Bandfiltern ein. Bandschmelzefilter vom Typ ABMF filtern effizient Verschmutzungen aus Kunststoffschmelzen (Bild: BritAS Recycling GmbH) gen zu entfernen. „Nahezu 50 Prozent aller Abfälle aus dem Gelben Sack werden auf Bandschmelzefilter von BritAS gefil- tert“, erklärt Heiko Henss, Chief Operating Officer der BritAS Recycling GmbH. Das Hanauer Unternehmen entwickelt und baut Anlagen zur Filtration von Schmelzen aus Kunststoffabfäl- len wie beispielsweise die automatischen Bandschmelzefilter der Baureihe ABMF. Die Bandschmelzefilter klären effektiv und effizient hochver- schmutzte Abfälle aus dem Post Consumer Bereich und zeich- nen sich durch einen besonders niedrigen Schmelzeverlust sowie eine sehr feine Filtration aus. Dazu werden die geschredderten und gewaschenen Kunststoffabfälle in einem Extruder bei Tem- peraturen zwischen 200 °C und 380 °C aufgeschmolzen und von der Extruderschnecke in den Bandschmelzefilter befördert. Sobald der Filter einen vorgegebenen Verschmutzungsgrad er- reicht hat, sperrt ein Ventil den Schmelzezufluss auf einen Schlag ab. Ein weiterer, zwischen Extruder und Ventil gelegener Kolben fährt langsam nach unten, gibt so einen Zwischenspeicher für die Schmelze frei und sichert damit den kontinuierlichen Schmel- zefluss zwischen Extruder und Filter. Gleichzeitig bewegen sich am Filter zwei Kolben nach oben, um Klemmkeile zu lösen, mit denen der Bandfilter an Ort und Stelle gehalten wird. Der ver- schmutzte Filterabschnitt wird weiter transportiert und die Keile klemmen den folgenden, sauberen Filterabschnitt wieder fest. Das Sperrventil öffnet sich und der Speicher entleert sich. Ab- hängig von Kunde, Material und Grad der Verschmutzung wird diese Bewegungsfolge alle zwei bis 45 Minuten ausgelöst. Die

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