Extrusion 1-2022

42 Serie mit Tipps und Tricks Extrusion 1/2022 ➠ motan-colortronic GmbH Friedrichsdorf, Germany, www.motan-colortronic.com www.moscorner.com Um den Durchsatz des Dosiersystems an den Durchsatz des Ex- truders anzupassen, gibt es zwei gebräuchliche Methoden. Meistens wird ein Signal des Extruders, das linear zur Extruder- drehzahl ist, dazu verwendet. So entsprechen beispielsweise 0 bis 10 Volt oder 0 bis 24 mA dem Durchsatzbereich 0-max des Dosiersystems. Ändert sich die Extruderdrehzahl, wird das Do- siersystem nachgeführt. Die zweite Methode ist die Niveauregulierung im Sammelbehäl- ter. Dabei überwacht ein Signalgeber im Sammelbehälter (der meist direkt auf dem Extrudereinzug montiert ist) den Füllstand. Die Dosiersteuerung regelt dann den Durchsatz des Dosier- systems so ein, dass ein definierter Füllstand garantiert ist. Ein Si- gnal des Extruders ist bei dieser Methode nicht erforderlich. Eine Niveauregulierung im Sammelbehälter kann nur bei über- fütterten Extrudern eingesetzt werden. Überfüttert bedeutet in diesem Zusammenhang, dass immer Material im Überschuss am Einzug des Extruders vorhanden sein muss, um einen störungs- Wozu dient eine Niveau-Regulierung im Sammelbehälter bei Loss-in-Weight-Dosiersystemen? • Überfütterter Extruder • Niveauregulierung • Gravimetrischer Sammelbehälter • Loss-in-Weight Stichworte freien Betrieb sicherzustellen. Der Durchsatz des Extruders wird dabei nur durch die Extruderdrehzahl bestimmt, die Steuerung des Dosiersystems passt den Durchsatz des Dosiersystems dem Durchsatz des Extruders automatisch an. Der Vorteil einer Niveauregulierung im Sammelbehälter ist dabei, dass der Materialvorrat über dem Einzug genau bestimmt wer- den kann. Dies ist bei anspruchsvollen Prozessen, bei denen das Material entmischen oder möglicherweise rückfeuchten kann (zum Beispiel bei der Herstellung von Spinnfasern), meist uner- lässlich. Restfeuchte, Rezepturgenauigkeit und höchste Misch- konstanz sind in einem solchen Fall von elementarer Bedeutung. Darum muss das Materialniveau über dem Extruder möglichst niedrig sein. Gleichzeitig dürfen aber Durchsatzänderungen des Extruders, beim Zu- bzw. Abschalten einzelner Spinnpumpen, etwa beim Reinigen von Spinndüsen, keinen Einfluss auf das Materialniveau haben. Als „Signalgeber“ kommen etwa Stabsonden, Infrarotsensoren oder Wiegezellen (verwogener Sammelbehäl- ter) in Betracht. Der Vorteil des verwogenen Sammelbehälters ist, dass beispielsweise Staub im Material, unterschiedliche dielektrische Ei- genschaften oder statische Aufladung des Ma- terials keinen Einfluss auf die verwogene Masse haben. Durch die kontinuierliche Verwiegung des Inhalts kann die Steuerung direkt auf Durchsatzänderungen reagieren und den Durchsatz des Dosiergeräts anpassen. Folge 66 – Mo erklärt spezielle Aspekte des Dosierens Mit einer Niveauregulierung lässt sich ein definierter Füllstand im Sammelbehälter einstellen. Dazu überwacht die Wägezelle (rot) kontinuierlich den Inhalt (Bild: motan-colortronic)

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