Extrusion 1-2020

41 Extrusion 1/2020 ganz oder teilweise abgetragen werden. Auch dem PET selbst setzt die aggressive Waschlauge zu, so dass sowohl die Anzahl der Nutzungszyklen als auch die Wiederbeschichtbarkeit be- grenzt sind. Glas-Mehrwegflaschen können bis zu 50-mal, PET- Mehrwegflaschen aktuell nur bis zu 20-mal wiederbefüllt wer- den. Um dieses Problem zu lösen, entwickelte das IKV in einem Transferprojekt aus dem Sonderforschungsbereich SFB-TR 87 in Kooperation mit der Ruhr-Universität Bochum und der KHS Corpoplast GmbH aus Hamburg ein Schichtsystem, das den Waschvorgang mit Natronlauge übersteht. Diese Top-Coat- Schicht ist thermisch und chemisch stabil sowie dicht und muss defektfrei sowie möglichst homogen auf der gesamten Fläche aufgebracht sein. Unter Berücksichtigung der korrekt einge- stellten Parameter, wie Wahl der Prozessgase, Prozessdruck oder eingebrachter Energie ist es gelungen, eine Schicht zu ge- nerieren, die widerstandsfähig gegenüber Natronlauge ist. Die- se Schichten, appliziert in PET-Mehrwegflaschen, haben nicht nur das Potential, die Vorteile der PET-Mehrwegflaschen auch sensiblen Füllgütern zugänglich zu machen, sondern auch die Anzahl möglicher Wiederbeschichtungen der Flaschen zu erhö- hen. So werden Kreisläufe geschlossen und die Kreislaufwirt- schaft in Deutschland weiter gestärkt. Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) in Industrie und Handwerk an der RWTH Aachen Seffenter Weg 201, 52074 Aachen, Germany Montgomery Jaritz, M.Sc. Oberflächentechnik / Plasmatechnologie montgomery.jaritz@ikv.rwth-aachen.de, www.ikv-aachen.de Versuchsreaktor der KHS Corpoplast (Foto: IKV)

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