Extrusion 1-2018

39 Extrusion 1/2018 genschaften der grundverschiedenen Materialien. Das Deck- schichtmaterial stellt im fertigen Bauteil sicher, dass Harz und Fasern vor Medienfluss und schlagartiger Beanspruchung ge- schützt sind. Der Themenschwerpunkt des IKV-Kolloquiums 2018 liegt auf Kunststoffindustrie 4.0. Das IKV-Kolloquium steht für: • Nachwuchs. Mit mehr als 300 Mitarbeitern ist das IKV euro- paweit das führende Forschungs- und Ausbildungsinstitut auf dem Gebiet der Kunststofftechnik. • Netzwerk. Das IKV-Kolloquium ist seit mehr als 65 Jahren ein etablierter Branchentreff der Kunststoffbranche. • Innovationen. Wissens- und Technologietransfer in einer ein- zigartigen Bandbreite von Themen zeichnen das Kolloquium aus. Die Programmpunkte sind in diesem Jahr: • 36 Fachvorträge aus dem IKV umfassen das gesamte Gebiet der kunststoffverarbeitenden Technologien. 18 Keynote-Vorträ- ge von renommierten Experten der Industrie nehmen eine Posi- tionierung der Forschungsergebnisse vor. • Die Industrieausstellung mit Rohstoffherstellern, Maschinen- herstellern, Anbietern von Peripheriegeräten, Verarbeitern und Dienstleistungsanbietern. • IKV 360°-Live-Event mit Führungen, Technologie-Demonstra- tionen und Know-how aus erster Hand. D a Expertenwissen die notwendige Grundlage für integrati- ve Kunststofftechnik ist, kommt dem IKV das Know-how, das sowohl in Bezug auf Materialien als auch auf die verschie- denen Prozesse der Kunststoffverarbeitung vorhanden ist, für eine Verbindung von Technologien sehr zugute. Am Beispiel der Profilextrusion lassen sich drei Beispiele aufzeigen, die so- wohl das Querschnittswissen des IKV als auch das Potenzial der integrativen Kunststofftechnik repräsentieren: Die Auslegung von Profilextrusionswerkzeugen erfolgt bisher überwiegend durch aufwändige Iterationsschleifen in Simulati- on und Experiment. Gründe dafür sind die komplexe Rheologie des Polymers und das viskoelastische Schwellen am Düsenaus- tritt, die es unmöglich machen, die ideale Werkzeuggeometrie direkt aus den Maßen des gewünschten Profils zu bestimmen. Daher wurde eine vollautomatische Simulationsumgebung ent- wickelt, die die Rechenräume innerhalb und außerhalb des Werkzeugs miteinander koppelt und diese dann mit den Opti- mierungsschritten “Qualität bestimmen” und “Geometrie än- dern” vernetzt. So kann ohne jegliches menschliche Zutun eine ideale, freigeformte Werkzeuggeometrie für ein bestimmtes Profil ermittelt werden. Ein zweites Beispiel ist die Verbindung von Material- und Pro- dukteigenschaften: Neue Funktionalitäten für Profile lassen sich durch am IKV entwickelte Compounds erreichen, die dem ei- gentlich isolierenden Kunststoff thermische und elektrische Leitfähigkeiten geben. Eine holistische Betrachtung stellt sicher, dass das Compound sowohl gute Verarbeitungs- als auch An- wendungseigenschaften aufweist. Schließlich ist der InPulse-Prozess ein weiterer Beleg für Integra- tion. Er verknüpft die Pultrusion mit der Profilextrusion. In ein und demselben Werkzeug werden Endlosfasern, Harz und ther- moplastische Deckschickt miteinander verbunden. Die Ausle- gung dieses Werkzeugs erfolgte unter Berücksichtigung der Ei- IKV-Kolloquium Kunststofftechnik Integration ermöglicht Effizienz und Innovation Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) in Industrie und Handwerk an der RWTH Aachen Seffenter Weg 201, 52074 Aachen, Germany www.ikv-kolloquium.de www.ikv-aachen.de Kombination von Technologien und Verfahren birgt Potenziale für die Profilherstellung Hinter dem Trendthema integrative Kunststofftechnik verbirgt sich die Verbindung von Werkstoffwissen, Verfahrenstechnik, Funktionalitäten und Simulations- methoden. Ziel dabei ist es, Prozesse effizienter zu machen und neuartige Produkte zu finden. Mit den vielversprechenden Möglichkeiten der integrativen Kunststofftechnik beschäftigt man sich am Insitut für Kunststoffverarbeitung (IKV) an der RWTH Aachen schon lange und wird auch in diesem Jahr während des internationalen Kolloquiums Kunststofftechnik – 28. Feburar und 1. März 2018 – neue Wege aufzeigen. Integrative Simulationskette aus automatischer Werkzeugauslegung und Schwellsimulation (Bild: IKV)

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