Extrusion 5-2018

58 Serie mit Tipps und Tricks Extrusion 5/2018 Folge 38 – Mo stellt in der Kunststoffverarbeitung gebräuchliche Vakuumerzeuger vor. Zu den „Schwerarbeitern“ in der pneumatischen Saugförderung – so die genaue Bezeichnung des wichtigsten Förderverfahrens in der Kunststoffverarbeitung – zählen zweifelsohne die Vaku- umerzeuger. Sie müssen bei Bedarf rund um die Uhr störungsfrei laufen, sollen möglichst wenig Wartung benötigen und im Ideal- fall bedarfsgerecht und zudem ökonomisch arbeiten. Vereinfacht dargestellt, erzeugen Vakuumpumpen im Material- behälter auf der Verarbeitungsmaschine einen Unterdruck. Die daraufhin nachströmende Luft transportiert das Granulat oder Pulver durch die Rohr- und Schlauchleitungen in den Behälter. Ein zwischen Rohrleitung und Vakuumpumpe installierter Sicher- Zentrale Vakuumerzeugerstation mit Seitenkanalverdichtern und Sicherheitsfiltern im Hintergrund (Alle Bilder: Motan-Colortronic) Wie unterscheiden sich die verschiedenen Vakuumerzeuger? heitsfilter verhindert, dass verunreinigte Luft und Staub- oder Granulatpartikel die Pumpe beschädigen. Zu den wichtigsten Vakuumpumpen zählen: • Seitenkanal-Vakuumpumpen, • Klauen-Vakuumpumpen, • Drehschieber-Vakuumpumpen und • Roots- oder Drehkolbengebläse. Seitenkanalverdichter zählen zu den Klassikern, die vielfach für einfache Förderaufgaben auf kurzen Strecken mit großen Volu- menströmen eingesetzt werden. Sie arbeiten berührungsfrei oh- ne Öl, sind daher nahezu wartungsfrei. Drehkolbengebläse arbeiten ebenfalls berührungsfrei ohne Öl. Sie bieten hohe Durchsätze bei geringen Druckdifferenzen, was aber die Förderstrecke begrenzt. Drehschieber- sowie Klauen-Vakuumpumpen sind für lange Strecken geeignet. Das Drehschieber-Prinzip für die Saugförde- rung arbeitet mit einer Ölumlaufschmierung, die regelmäßig zu warten ist. Dafür sind die robusten Allrounder für ein weites Ein- satzspektrum geeignet. Die trocken und berührungsfrei arbeitenden Klauen-Vakuum- pumpen gelten gemeinhin als sehr energieeffizient und betriebs- sicher. Die Pumpen unterscheiden sich insbesondere durch ihr Funkti- onsprinzip und damit verbunden in ihrem Wirkungsgrad. Ein Vergleich ist eingeschränkt mit den Kennlinien möglich, die den Volumenstrom abhängig vom Ansaugdruck darstellen. Bei der Konzeption eines Saugfördersystems sind für die Aus- wahl des geeigneten Vakuumerzeugers verschiedene Kriterien zu berücksichtigen. Neben den allgemeinen Umgebungsbedin- gungen (im Einzelfall etwa die Höhe über Normalnull) müssen unter anderem das Fördergut und dessen Eigenschaften bekannt sein, Länge und Durchmesser der Leitungen sowie der Leitungs- verlauf. Mit diesen Daten lassen sich die benötigte Druckdifferenz und der Volumenstrom ermitteln – und damit die geeignete Vakuum- pumpe auswählen. Ausschlaggebend für die benötigte Leistung eines Vakuumerzeugers sind somit zwangsläufig die Maximalan- forderungen seitens der mit Material zu versorgenden Einrich- tungen. Das bedeutet im einfachsten Fall, das am weitesten ent- fernte Fördergerät mit dem höchsten Durchsatz bestimmt die Leistung. Nun laufen Standard-Vakuumerzeuger im Betrieb mit konstanter

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