Extrusion 2-2017

39 Extrusion 2/2017 Wanddickendifferenzen über dem Umfang des Vorformlings realisiert werden können, belegt . Es zeigt die Wanddickenver- teilung über dem Umfang eines Vorform- lings, der profiliert wurde, um ein extrem kompliziertes Formteil für die Automobilin- dustrie zu optimieren. Durch die geeignete Profilierung des Fließkanals tritt der Vor- formling trotz der extremen Wanddicken- unterschiede ausreichend gerade aus der Düse aus, um immer zuverlässig den Blas- dorn zu treffen. Derartig gravierende Wanddickenunterschiede sind mit konven- tionellen konischen Düsen nicht zu realisie- ren. Dass darüber eindrucksvolle Verbesse- rungen der Qualität von Formteilen ermög- licht werden, belegt . Es zeigt den Vergleich zweier Behälter für Scheiben- waschwasser, wobei der untere mit einer konventionellen massiven konischen Düse und der obere mit einer ebenfalls massiven, allerdings zylindrischen GWDS-Düse herge- stellt wurde. Zum Erreichen dieser verbes- serten Wanddickenverteilung wurde auch in diesem Fall lediglich die Düse und der Dorn des Kopfes ausgetauscht, wobei der zylindrische Fließkanal in der GWDS-Düse über dem Umfang entsprechend den Erfor- dernissen, die sich aus der Geometrie des Behälters ergeben, profiliert worden ist. W ird die konventionell konisch gestal- tete Düse abgeflanscht und durch eine vornehmlich zylindrische GWDS-Düse ersetzt, dann lassen sich durch eine geeig- nete Profilierung des Fließkanals gravieren- de Änderungen der Wanddicke des Vor- formlings erreichen. Darüber hinaus kann diese Wanddickenverteilung auch noch während des Austrags des Vorformlings dy- namisch so verändert werden, dass sie den Änderungen über der Länge der Geometrie des zu formenden Bauteils gerecht wird. Damit kann dann mit einer zylindrischen GWDS-Düse die Wanddickenverteilung des Vorformlings viel genauer an die jeweiligen Erfordernisse des herzustellenden Formteils angepasst werden, als das mit einer kon- ventionellen konischen Düse möglich ist. Nach dem Stand der Technik lässt sich eine dynamische Wanddickenveränderung des Vorformlings nur in einem eingeschränkten Düsendurchmesserbereich (50 bis 675 mm) realisieren. Dafür benötigt man allerdings eine aufwendige deformierbare PWDS-Dü- se, zwei oder vier hydraulische oder elektri- sche Aktuatoren und eine spezielle Soft- ware zur Ansteuerung der Aktuatoren. Größere Möglichkeiten der dynamischen Wanddickenbeeinflussung des Vorform- lings ergeben sich nun, wenn lediglich eine konventionelle Düse durch eine zylindri- sche GWDS-Düse ersetzt wird, die zu ver- gleichbaren Kosten wie eine ganz normale massive konische Düse hergestellt werden kann. Die Beschränkung auf einen be- stimmten Düsendurchmesserbereich exi- stiert damit nicht mehr. Folglich kann die Wanddickenverteilung von der kleinsten Flasche bis zum größten Tank auf einfache und kostengünstige Weise optimiert wer- den. Der Fließkanal der GWDS-Düse muss allerdings über der Länge und über dem Umfang für das jeweils herzustellende Formteil spezifisch profiliert werden. Dass mit einer einfachen massiven zylindri- sche GWDS-Düse tatsächlich extreme Verbesserte Produktqualität und geringere Produktionskosten mit zylindrischen GWDS-Blasformdüsen Im Rahmen der Optimierung der Fließkanalgeo- metrie einer GWDS-Düse für ein extrem schwierig herzustellendes Formteil für die Automobil- industrie, konnte eindrucksvoll bewiesen werden, dass sich die verfahrenstechnischen Möglichkeiten beim Extrusionsblasformen gegenüber dem aktuellen Stand der Technik erheblich verbessern lassen. Besonders interessant ist es, dass dafür lediglich die Düse und der Dorn des Blaskopfs gewechselt werden müssen. Bild 1: Gravierende Wanddickenverteilung eines Vorformlings, der abgekühlt wurde ohne verstreckt zu werden Bild 2: Gewichtsreduktion von über 20 Prozent, die durch eine Optimierung der Wanddickenverteilung erreicht wurde Dr.-Ing. Heinz Groß Ringstraße 137, 64380 Roßdorf, Germany www.gross-k.de Extrusions-Werkzeuge

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